Efrîn-Cindirês: Drei Zivilisten entführt

Der türkische Geheimdienst MIT hat mit Unterstützung von Söldnergruppen drei Zivilisten in Efrîn-Cindirês an einen unbekannten Ort verschleppt.

Wie die Nachrichtenagentur ANHA berichtet, hat der türkische Geheimdienst MIT mit Unterstützung der sich als „Militärpolizei“ bezeichnenden Söldnergruppe drei Zivilisten aus dem Dorf Kuran in Efrîn-Cindirês verschleppt. Die Verschleppten wurden an einen unbekannten Ort gebracht.

Die sogenannte „Militärpolizei“ rekrutiert sich zu einem großen Teil aus Söldnern der Sultan-Murad-Brigade. In der Brigade sind panturkistische Rechtsextremisten zusammen mit Dschihadisten organisiert.

Efrîn-Cindirês unter türkischer Besatzung: Ein Hort des Dschihadismus

Die Söldnergruppen des türkischen Staates bestehen aus Dschihadisten der schlimmsten Sorte. So haben die türkischen Besatzungstruppen im Mai damit begonnen, Söldner von HTS (Hayat Tahrir al-Sham) aus Idlib nach Efrîn zu verlegen. HTS ist ein Dschihadistenbündnis, das von dem ehemaligen Syrien-Ableger der al-Qaida dominiert wird, der berüchtigten Terrorgruppe Jabhat al-Nusra, aus der auch der sogenannte Islamische Staat (IS) zu wichtigen Teilen hervorging. HTS wird sowohl von der Türkei als auch von Katar unterstützt, finanziert und teilweise gesteuert. Die HTS-Dschihadisten wurden vor allem in die Gebiete um Şêrawa und Cindirês gebracht.

IS-Anführer in Efrîn-Cindirês

Aber nicht nur HTS, sonder auch der IS selbst ist in der Region präsent und wird vom türkischen Staat geschützt. So wurde nach Angaben des US-Militärs am Dienstag der hochrangiger IS-Funktionär Maher al-Agal in Cindirês durch einen US-Drohnenschlag getötet. Agal galt als einer der fünf ranghöchsten IS-Funktionäre und war Anführer des IS in Syrien. Bereits zuvor waren zwei IS-„Kalifen“ im türkisch besetzten Gebiet aufgespürt und von der internationalen Koalition mit Hilfe der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) ausgeschaltet worden.

Dschihadistengürtel als Sprungbrett für Invasion

Die Dschihadisten befinden sich im Süden von Efrîn zur Errichtung einer Pufferzone für den türkischen Staat. Diese soll vom Süden Efrîns bis zum Westen von Minbic und Kobanê reichen, um so den Kampf gegen die Besatzung einzudämmen und die Basis für die türkische Großinvasion auf Minbic und Tel Rifat zu schaffen.