Zehn Tote bei jordanischen Luftangriffen in Suweida

Bei mutmaßlich jordanischen Luftangriffen im Süden von Syrien sind mindestens zehn Menschen getötet worden. Unter den Opfern sind auch zwei Mädchen und vier Frauen.

Bei mutmaßlich jordanischen Luftangriffen im Süden von Syrien sind nach einem Bericht mindestens zehn Menschen getötet worden. Unter den Opfern sind auch zwei Mädchen und vier Frauen, wie die örtliche Nachrichtenseite „Suwayda24“ am Donnerstag berichtete. Die Attacken in mehreren Wellen richteten sich demnach gegen Wohngebiete am südöstlichen Stadtrand von Suweida.

Bei dem ersten Angriff auf ein Haus in der Ortschaft Arman wurden ein Mann, dessen Mutter und Tante getötet. In einem zweiten getroffenen Haus fanden die Feuerwehr und der Zivilschutz die Leichen eines Mannes, seiner Ehefrau und der beiden Töchter sowie drei weiteren Familienangehörigen, darunter die Mutter des Eigentümers. Auch der benachbarte Ort Malah ist laut Suwayda24 von der jordanischen Luftwaffe bombardiert worden. Dort wurde eine Lagerhalle getroffen.

Jordanien hat in den letzten Jahren die Kontrollen an der Grenze zu Syrien verschärft und greift häufig Wohngebiete in dem Land aus der Luft an – unter dem Vorwand der Bekämpfung des Drogenhandels. Erst vergangene Woche waren bei Angriffen von Kampfflugzeugen drei Menschen in Suweida getötet worden. In diesem Fall sei es jedoch unklar, ob es sich bei den getöteten Männern um Schmuggler gehandelt habe, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London mit. Die jordanische Armee äußerte sich bisher nicht zu dem Angriff, auch Damaskus hielt sich zurück.

Eine der wichtigsten aus Syrien geschmuggelten Drogen ist das amphetaminähnliche Aufputschmittel Captagon, für das in der ölreichen Golfregion eine große Nachfrage besteht. Am Captagon-Business verdient aber nicht nur das Regime in Damaskus, sondern auch viele Günstlinge Assads sowie die libanesische Hisbollah und iranische Milizen.

Foto: https://suwayda24.com/