YPJ-Erklärung zur Grabschändung in Efrîn

Die YPJ haben sich zur Exhumierung von Leichen aus einem Gefallenenfriedhof durch die türkischen Besatzungstruppen in Efrîn geäußert und die Identitätsangaben der Toten aus dem Widerstand von 2018 veröffentlicht.

Die Frauenverteidigungseinheiten (Yekîneyên Parastina Jin, YPJ) haben sich zur Exhumierung von Leichen aus einem Gefallenenfriedhof durch die türkischen Besatzungstruppen in Efrîn geäußert und die Identitätsangaben der Toten aus dem Widerstand von 2018 veröffentlicht. Die Besatzungsmacht habe mit diesem Angriff auf die ideellen Werte des kurdischen Volkes ein weiteres Mal ihr barbarisches Gesicht gezeigt, heißt es in der von der Pressestelle der YPJ herausgegebenen Erklärung. In den türkischen Medien war Mitte Juli behauptet worden, bei dem Friedhof in der Nähe des Avrîn-Krankenhauses handele es sich um ein Massengrab von zivilen Opfern der YPG/YPJ. Dass das eine Propagandalüge ist, sei von den betreffenden Institutionen bereits mit Fotos und Dokumenten bestätigt worden, so die YPJ.

Das kurdische Volk werde angesichts dieser Praxis nicht kapitulieren und seine unter hohen Opfern erschaffenen Werte nicht aufgeben, erklären die YPJ: „Massengräber sind wie diese brutale Methode eine Praxis der Hegemonialmächte. Die Staaten, die zu diesem Angriff des aus Banden und Mafia bestehenden türkischen Staates schweigen, werden als menschenfeindliche und grausame Hegemonialstaaten in die Geschichte eingehen. Das Schweigen der UN und der EU-Staaten zum Geschehen in Efrîn hat den türkischen Staat dazu ermutigt, die Leichen junger Kurdinnen und Kurden anzugreifen, die im Widerstand gegen die Besatzung von Efrîn ihr Leben gegeben haben.“

Die YPJ weisen darauf hin, dass es täglich neue Informationen über Verschleppungen, Folter und Morde an der Zivilbevölkerung in Efrîn gibt. Mit der Propagandalüge über angebliche Massengräber werde versucht, die Besatzung zu legitimieren. Die Grabschändung zeige auf, dass das brutale Vorgehen keine Grenzen kenne.

Die Angaben zu den exhumierten Leichen der Gefallenen des Widerstands von Efrîn finden sich hier. Aufgeführt ist unter anderem Navdar Serhed (Davut Özsular), der sich der kurdischen Befreiungsbewegung 2014 in Deutschland angeschlossen hatte und am 12. März 2018 in Efrîn gefallen ist. Nach YPJ-Angaben handelt es sich bei allen genannten Gefallenen um Kämpferinnen und Kämpfer der Revolution von Rojava, die Efrîn bis zum letzten Moment ihres Lebens verteidigt haben und damit in die Geschichte eingegangen sind. Die YPJ kündigen Rache an und erklären, dass Efrîn von der Besatzung befreit werden wird.