​​​​​​​„Wenn das Embargo weitergeht, werden mehr Menschen sterben“

Das Embargo des Assad-Regimes gegen die selbstverwalteten Stadtviertel Şêxmeqsûd und Eşrefiyê in Aleppo hat bereits die Leben von zwei Kindern gefordert. Miri al-Shibli von der Selbstverwaltung der Viertel warnt vor einer steigenden Zahl von Toten.

Die Stadtviertel Şêxmeqsûd und Eşrefiyê sind Hochburgen der Selbstverwaltung in der ansonsten vom Assad-Regime kontrollierten Stadt Aleppo. Das Regime versucht, die Stadtviertel durch ein verschärftes Embargo in die Knie zu zwingen. Es werden weder Nahrungsmittel, noch Medikamente, noch Brennstoffe in die Viertel gelassen. Dies stellt im Winter insbesondere für Kinder und Alte eine Bedrohung dar. Bisher sind aufgrund des Embargos ein vierjähriger Junge und ein 17 Monate altes Baby als Folge von fehlendem Heizmaterial und der alles durchdringenden Winterkälte an Erkältung gestorben.

Miri al-Shibli: Wenn das Embargo anhält, wird es noch mehr Tote geben.

Miri al-Shibli von der Selbstverwaltung der Viertel berichtet: „In beiden Vierteln hat sich das Embargo der 4. Brigade [Regimetruppen] auf alle Aspekte des Lebens ausgewirkt, und die Bewohner:innen durchleben schwierige Zeiten. Es starben laut medizinischen Berichten ein Kind und ein Baby an Erkältung. Wenn das Embargo anhält, wird es noch mehr Tote geben.“ Er warnt, dass sowohl Brenn- und Treibstoffe als auch Medikamente und Nahrungsmittel im Stadtviertel ausgehen.

Tausende in Lebensgefahr

Al-Shibli fordert ein Ende des Embargos und erklärt: „Dieses Embargo bedroht das Leben von Tausenden. Wir fordern die sofortige Beendigung des Embargos. Aber niemand reagiert auf unsere Appelle.“