Embargo: Gesundheitsversorgung vor Zusammenbruch
Das Embargo des Assad-Regimes über die selbstverwalteten Stadtteile Şêxmeqsûd und Eşrefiye in Aleppo hat immer dramatischere Konsequenzen. Die gesamte Gesundheitsversorgung droht zusammenzubrechen.
Das Embargo des Assad-Regimes über die selbstverwalteten Stadtteile Şêxmeqsûd und Eşrefiye in Aleppo hat immer dramatischere Konsequenzen. Die gesamte Gesundheitsversorgung droht zusammenzubrechen.
Die selbstverwalteten Stadtteile Şêxmeqsûd und Eşrefiye in Aleppo stehen wie die gesamte Şehba-Region im Norden Syriens unter einem schweren Embargo des Regimes. Es gibt keine externe Stromversorgung mehr und neben der Nahrungsmittelversorgung droht auch der Gesundheitsversorgung der unmittelbare Zusammenbruch.
Es geht um Tage
Cigerxwîn Mihemed ist in der Leitung des Krankenhauses Şehîd Xalid Fecir
Aufgrund der Unterbrechung der Stromversorgung müssen die Krankenhäuser mit Notstromaggregaten in Betrieb gehalten werden. Die Brennstoffversorgung ist ebenfalls gefährdet. Die Klinik Şehîd Xalid Fecir ist das einzige Krankenhaus im Stadtteil Şêxmeqsûd in Aleppo. Cigerxwîn Mihemed aus der Leitung des Krankenhauses berichtet, dass die Klinik aufgrund des Embargos durch das Assad-Regime nur noch über Brennstoff für zehn Tage verfüge. Daher drohe unmittelbar die Schließung aller Abteilungen.
Täglich 40 neue Fälle von Atemwegserkrankungen
Es gibt kaum noch Medikamente und auch der Sauerstoff im Krankenhaus reicht nicht aus
Mit dem Wintereinbruch nehmen insbesondere Erkrankungen der Atemwege vor allem bei Säuglingen, Kindern und älteren Menschen zu. Aufgrund des Embargos gibt es für diese Patient:innen kaum noch Medikamente und auch der Sauerstoff im Krankenhaus reicht nicht aus. Mihemed berichtet, dass sich jeden Tag durchschnittlich etwa 40 Menschen mit Atemwegserkrankungen beim Krankenhaus melden. Viele bräuchten eine Sauerstoffversorgung, allerdings gebe es nicht genug Flaschen.
Eine Frage von Leben und Tod
Cigerxwîn Mihemed unterstreicht, dass das Krankenhaus nicht über ausreichend Medikamente verfüge und die Beschaffung von Sauerstoffflaschen und Medikamenten schwierig sei. Er warnt, es gehe nun um „Leben und Tod“, und forderte die zuständigen Stellen auf, das Problem unverzüglich zu lösen.
Säuglingsnahrung geht zur Neige
Auch die Vorräte an Säuglingsnahrung gehen zur Neige
Bereits zuvor hatte der Gesundheitsrat von Şêxmeqsûd und Eşrefiyê gewarnt, dass aufgrund des Embargos die Vorräte an Säuglingsnahrung und Medikamenten zur Neige gehen. Neben Kleinkindern seien von der Versorgungslage auch Zucker- und Herzkranke schwer betroffen. Gleichzeitig gebe es auch kaum noch Antibiotika. Deshalb breiteten sich Infekte rasend schnell in der Region aus.