Avrîn-Krankenhaus in Şehba gehen Medikamente aus
Aufgrund des Embargos durch das Assad-Regime sind in der Region Şehba die Medikamente ausgegangen. Kranke im Avrîn-Krankenhaus können nicht mehr ausreichend behandelt werden.
Aufgrund des Embargos durch das Assad-Regime sind in der Region Şehba die Medikamente ausgegangen. Kranke im Avrîn-Krankenhaus können nicht mehr ausreichend behandelt werden.
Die Situation im Kanton Şehba in Nordsyrien wird immer dramatischer. In Şehba leben 90.000 ursprüngliche Einwohner:innen und etwa 400.000 Geflüchtete. Hilfe erreicht die Region praktisch keine mehr. Aufgrund eines Embargos durch das Assad-Regime ist nun die Medikamentenversorgung in der Region weitgehend zusammengebrochen. Auch Brennstoff wird knapp.
Nicht einmal das Krankenhaus kann beheizt werden
Fatma Abdurrahman berichtet, dass die Öfen im Krankenhaus nicht beheizt werden können
Eine der Betroffenen ist die 60-jährige Fatma Abdurrahman. Sie stammt aus dem Dorf Hac Xelîl in Efrîn-Raco und musste in das Dorf Umm al-Hosh in Şehba migrieren. Sie lebt mit ihrem Ehemann Elî Riza Hac Xelîl, ebenfalls 60 Jahre alt, zusammen. Aufgrund eines Infekts der Atemwege musste er ins Avrîn-Krankenhaus eingeliefert werden. Seine Frau berichtet gegenüber der Nachrichtenagentur ANHA: „Trotz der strengen Kälte können die Öfen wegen des Brennstoffmangels nicht in Betrieb genommen werden. Aus diesem Grund hat sich seine Krankheit verschlimmert. Er ist seit fünf Tagen in einem ungeheizten Krankenhauszimmer untergebracht, weil es im Krankenhaus kein Dieselöl gibt.“
Aufgrund eines Infekts muss Elî Riza Hac Xelîl im Avrîn-Krankenhaus behandelt werden
Medikamente gibt es in Şehba auch nicht. Der einzige Weg ist der ins eigentlich nur 15 Minuten entfernte Aleppo. Aber auch dort gibt es kaum Möglichkeiten, Medikamente zu erhalten. In den selbstverwalteten Stadtteilen gibt es aufgrund des Embargos keine Medikamente und die Reise in die vom syrischen Regime kontrollierten Gebiete der Stadt ist praktisch kaum möglich, da die Menschen an den Kontrollpunkten der Regimetruppen aufgehalten werden. Fatma Abdurahman berichtet über die Notlage der Familie: „Es gibt niemanden, der uns helfen kann. Einer meiner Söhne befindet sich in einem türkischen Gefängnis und ich weiß nicht, wo der andere ist.“ Ihr Sohn Rustem Hec Xelîl (Codename: Hayri Durmuş) wurde in der Türkei zu lebenslanger Haft verurteilt.