Vertriebener aus Efrîn bei türkischem Beschuss getötet

In Tel Rifat ist ein kurdischer Vertriebener aus Efrîn durch einen Artillerieangriff der türkischen Armee getötet worden.

Staatsterror und Besatzung

In der Autonomieregion Nord- und Ostsyriens ist ein Vertriebener aus Efrîn durch einen Artillerieangriff getötet worden. Der Mann hielt sich am Sonntag mit weiteren Arbeitern auf einer landwirtschaftlichen Fläche nahe Tel Rifat in der Şehba-Region auf, als die Gruppe aus der türkisch-dschihadistischen Besatzungszone heraus mit Artilleriegranaten unter Beschuss gesetzt wurde. Heute erlag er im Avrîn-Krankenhaus in Fafîn seinen schweren Verletzungen.

Bei dem Getöteten handelt es sich nach Angaben der Autonomiebehörden um Reşîd Hemo Ebdulhenan. Der Kurde kam gebürtig aus Mabeta, einer alevitisch geprägten Kleinstadt im Westen der Efrîn-Region. Seit der Besetzung Efrîns (auch Afrin) durch die Türkei und ihre dschihadistischen Verbündeten im Frühjahr 2018 lebte der 36-Jährige in der Ortschaft Belûniyê nahe Tel Rifat. Das Dorf Belûniyê, das auch ein Auffanglager für die zahlreich aus Efrîn vertriebenen Menschen beherbergt, ist ein häufiges Angriffsziel der Besatzer. Erst am Sonntag vor einer Woche war in dem Ort ein Zivilist durch einen türkischen Drohnenangriff getötet worden, ein zweiter wurde schwer verletzt.

Permanenter Staatsterror

Die Türkei bombardiert täglich die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien sowie Gebiete, die bei den Angriffskriegen von 2016, 2018 und 2019 nicht vollständig besetzt worden waren, aber in die illegale Besatzungszone integriert werden sollen. Die sowohl vom Boden als auch aus der Luft erfolgten Angriffe geschehen mit faktischer Billigung durch die internationale Staatengemeinschaft und bleiben für die türkische Regierung folgenlos. In Şehba leben Hunderttausende Binnenflüchtlinge, die durch die Besatzung von Efrîn vertrieben wurden.