USA klagen Anführerin von IS-Frauenbataillon an

Die US-Regierung hat die Festnahme einer Dschihadistin bekannt gegeben, die in Nordsyrien ein IS-Frauenbataillon angeführt und Frauen und Kinder in der Handhabung von Waffen trainiert haben soll. Der 42-Jährigen droht eine Höchststrafe von 20 Jahren.

Die US-Regierung hat die Festnahme einer Frau bekannt gegeben, die in Nordsyrien ein Frauenbataillon der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) geleitet haben soll. Wie das Justizministerium am Samstag in Washington mitteilte, wurde die 42-jährige Lehrerin aus dem Bundesstaat Kansas in Syrien festgenommen und am Freitag der US-Bundespolizei FBI übergeben. Der Dschihadistin werde demnach „materielle Unterstützung einer ausländischen Terrororganisation“ vorgeworfen. Am Montag soll sie erstmals vor einem Bundesgericht in Alexandria erscheinen. Bei einer Verurteilung drohen ihr bis zu 20 Jahren Haft.

Allison Fluke-Ekren oder auch „Umm Mohammed al-Amriki“, wie sich die Amerikanerin beim IS unter anderem nannte, soll die bisher ranghöchste IS-Dschihadistin sein, die in den USA vor Gericht gestellt wird. Laut Gerichtsdokumenten reiste sie 2008 nach Ägypten, wanderte 2011 nach Libyen aus und lebte ab 2012 in Syrien. Ihr Ehemann reiste demnach mit ihr und trainierte Scharfschützen des IS, bis er Anfang 2016 bei einem Luftangriff getötet wurde.

In Syrien sei Allison Fluke-Ekren seit mindestens 2014 an „terroristischen Aktivitäten“ des IS beteiligt gewesen. Sie soll unter anderem einen Anschlag auf ein College in den USA geplant und mögliche Attentäter rekrutiert haben. Als Anführerin des Frauenbataillons „Khatiba Nusaybah“ habe sie zudem über hundert Frauen und Kinder in der Handhabung von Sturmgewehren, Granaten und Sprengstoffgürteln geschult, unter anderem während der Belagerung von Raqqa. Wann die Dschihadistin in Syrien festgenommen wurde, ist derweil unklar.

Die US-Justiz stützt die Anschuldigungen gegen Fluke-Ekren auf Beobachtungen von sechs Zeug:innen. Einer dieser Personen habe die Islamistin von ihrem „Wunsch“ erzählt, in den USA ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug im Keller oder Parkhaus eines Einkaufszentrums zu parken und per Fernzünder zur Explosion zu bringen. Jeder Angriff, bei dem nicht möglichst viele Menschen getötet würden, sei eine „Ressourcenverschwendung“, soll sie gesagt haben.