Unverminderter Luftterror gegen Nord- und Ostsyrien

Der türkische Staatsterror gegen Nord- und Ostsyrien dauert auch am Montag unvermindert an. Kampfflugzeuge und Drohnen der Türkei kreisen weiterhin am Himmel über der Region und greifen Infrastruktur sowie Zivilbevölkerung an.

Der türkische Staatsterror gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien unter dem Deckmantel der „Terrorbekämpfung“ dauert auch am Montag unvermindert an. Kampfflugzeuge und Drohnen der Türkei kreisen weiterhin am Himmel über der Region und greifen lebenswichtige Infrastruktur sowie die Zivilbevölkerung an.

Die Attacken der Türkei konzentrieren sich auch am vierten Tag der Angriffswelle weiter auf Gaskraftwerke, Stromerzeugungsanlagen und Ölfelder. Entsprechende Angriffe mit Raketen und Drohnen wurden seit dem Morgen unter anderem in Qamişlo, Tirbespiyê und Rimêlan verzeichnet, die Behörden der Demokratischen Selbstverwaltung sprechen von Schäden in erheblichem Ausmaß. Zuvor war bereits mitgeteilt worden, dass die Stromversorgung nahezu im gesamten Kanton Cizîrê sowie in weiten Teilen des Kantons Firat, in den Städten Kobanê und Ain Issa sowie 660 umliegenden Dörfern zusammengebrochen ist. Dadurch ist auch die Trinkwasserversorgung in den betroffenen Gebieten nicht mehr gegeben.


In Qamişlo wurden auch das Justizgebäude und ein Haus unweit des zentralen Marktplatzes sowie ein weiteres Haus im Industrieviertel bombardiert. In Dirbêsiyê nahmen Kampfbomber neben einem Umspannwerk auch einen Hochzeitssaal ins Visier. In Til Temir wurden der Getreidespeicher in der Ortschaft Umm Kahf (Umm al-Keyf) erfasst. Das Lager mit einer Speicherkapazität für bis zu 10.000 Tonnen Weizen war erst vor gut einer Woche schon einmal von der türkischen Armee angegriffen worden.

Eine ANHA-Reporterin vor einem brennenden Gasfeld in Tirbespiyê

In der Gemeinde Zirgan, die östlich der seit 2019 besetzten Stadt Serêkaniyê liegt, sind mindestens sieben Dörfer beschossen worden: Til El Werd, El Rebîat, Mihermele, Dada Ebdal, Bobî, Til Hirmil und Esediyê. Die Ortsverwaltung teilte mit, dass sich die Angriffe gezielt gegen Anbauflächen und Gärten der angestammten Bevölkerung richteten. Ob Menschen verletzt wurden, ist nicht bekannt.

56 Angriffe in 48 Stunden

Laut einer Aufstellung der in Nord- und Ostsyrien ansässigen Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA) sind allein in den vergangenen 48 Stunden mindestens 56 Ziele in der Region vom türkischen Militär angegriffen worden. Dabei wurden mindestens sechs Menschen, darunter zwei Geschwisterkinder im Alter von drei und vier Jahren, und ein Mitglied der ANHA-Redaktion verletzt. Außerdem wurden fünf Soldaten der syrisch-arabischen Armee getötet.