Die türkische Armee zieht weitere Kontingente in ihrer illegalen Besatzungszone in Nordsyrien zusammen. An der siebzehn Kilometer langen Kontaktlinie bei Til Temir zwischen den Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) auf der einen Seite und dem dschihadistischen Söldnerverband der Türkei auf der anderen Seite kommt es seit Mittwochfrüh zu intensiven Truppenkonzentrationen und Rüstungstransporten. Die Positionen des an die QSD angeschlossenen Militärrats von Til Temir werden von türkischen Aufklärungsdrohnen überflogen.
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Auch im Umland der nahegelegnen Gemeinde Zirgan (Ebû Rasên, auch Abu Rasen) bei Serêkaniyê (Ras al-Ain) wird die Truppenstärke der türkischen Armee und ihrer SNA-Milizen erhöht. Aus militärischen Kreisen heißt es, dass Stellungen befestigt und Gräben ausgehoben würden. In der Ortschaft Derdara bei Til Temir sollen bereits erste Artilleriegranaten eingeschlagen sein. Ob Menschen dabei zu Schaden gekommen sind, ist unklar. In einem Dorf in Til Temir hatte erst vor wenigen Tagen eine Granate das Dach einer Dorfschule durchschlagen, viele Häuser wurden von Schrapnellen durchsiebt.
Ain Issa ebenfalls unter Beschuss
Auch die strategisch gelegene Kleinstadt Ain Issa wird seit Mittwochfrüh von den türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen wieder intensiv attackiert. Durch den Einschlag einer Granate in einem Dorf östlich der Stadt wurden am Morgen ein Mann und drei seiner Kinder getötet. Die Ehefrau und das vierte Kind, eine Tochter, wurden verletzt und in ein Krankenhaus in Raqqa gebracht. Erst am Dienstag war in Ain Issa ein 35-Jähriger durch türkisches Artilleriefeuer verletzt worden.