TNT-Bombe in Deir ez-Zor kontrolliert gesprengt
Im ostsyrischen Kanton Deir ez-Zor ist eine TNT-Bombe am Randstreifen einer viel befahrenen Straße gefunden und kontrolliert gesprengt worden.
Im ostsyrischen Kanton Deir ez-Zor ist eine TNT-Bombe am Randstreifen einer viel befahrenen Straße gefunden und kontrolliert gesprengt worden.
Im Kanton Deir ez-Zor ist nach Angaben der Behörde für innere Sicherheit (Asayîş) an einem Straßenrand eine selbstgebastelte Bombe gefunden worden. Der Sprengsatz sei in der Kleinstadt Muhaymida am Randstreifen einer viel befahrenen Straße entdeckt worden, konkret handele es sich um einen 15 Kilogramm schweren TNT-Block mit ferngesteuertem Zünder.
Nachdem das verdächtige Objekt am Sonntagabend von aufmerksamen Personen gemeldet wurde, rückten Sicherheitskräfte und ein Minenentschärfungsteam aus. Die Entschärfung folgte noch vor Ort. Dafür musste der Gefahrenbereich abgesperrt und evakuiert werden. Anschließend wurden Sprengstoff und Einzelteile auf einem unbewohnten Gelände kontrolliert gesprengt.
Die Asayîş hat noch in der Nacht zum Montag mit den Ermittlungen begonnen. Ein erster Verdacht fiel auf Terrorzellen der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS). Sprengfallen und Bomben auf Straßen zu platzieren, um sie dann bei der Überfahrt von Fahrzeugen zu zünden, passe zur Taktik der Terrororganisation, so die Behörde.
IS-Zellen immer noch aktiv
Der IS hatte 2014 weite Teile des Irak und Syriens überrannt und eine Schreckensherrschaft installiert. Über die Staatsgrenzen hinweg rief die Dschihadistenmiliz ein „Kalifat“ aus. Im ezidischen Hauptsiedlungsgebiet Şengal im Nordwesten des Iraks verübte der IS im August 2014 einen Genozid und Femizid, mehr als 10.000 Menschen wurden ermordet. 2017 konnte der IS aus dem Irak und zwei Jahre später aus Syrien vertrieben werden.
Erst gestern Anschlag in Hesekê
Mit der Zerschlagung seiner Territorialherrschaft hat der IS seine militärische Taktik und Operationsmethoden geändert und setzt verstärkt auf kleinere Netzwerke und klandestine Zellen. Solche Untergrundstrukturen operieren vor allem im östlichen und nordöstlichen Teil Syriens und verüben immer wieder Anschläge. Erst am Sonntag waren drei Kämpfer der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) bei einem mutmaßlichen IS-Angriff mit einer Motorradbombe verletzt worden. Wenige Tage zuvor waren bei einem vom IS verübten Anschlag auf ein Tankfahrzeug auf der Straße zwischen Şedadê (al-Shaddadi) und Deşîşe (Daschischa) zwei Menschen getötet worden.