Til Temir und Zirgan unter Artilleriefeuer

Die türkischen Besatzungstruppen bombardieren Siedlungsgebiete in Til Temir und Zirgan. Über dem Chabur-Tal kreist eine Drohne.

Im nordöstlichen Syrien werden seit dem frühen Abend zivile Siedlungsgebiete von türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen unter Beschuss gesetzt. Die Angriffe konzentrieren sich auf die Stadt Til Temir im christlich besiedelten Chabur-Tal und die weiter nördlich gelegene Gemeinde Zirgan (ar. Abu Rasen).

In Til Temir sind die westlich des Stadtzentrums an der Schnellstraße M4 gelegenen Dörfer Tawila und Til Tawil von den Angriffen betroffen. Am Himmel über der Region kreist zudem eine Drohne.

Video: ANHA

In Zirgan bombardieren die Besatzungstruppen neben dem Gemeindezentrum auch die im Süden gelegene Ortschaft Xirbet Şeîr. Angaben über Verletzte oder gar Tote liegen bisher nicht vor.

Strategische Position von Zirgan

Zirgan (ar. Abu Rasen) befindet sich etwa dreißig Kilometer östlich der bereits vollständig besetzten Stadt Serêkaniyê (Ras al-Ain) und liegt am Rande einer Verbindungsstraße zwischen den strategischen Verkehrswegen 712 und M4. Bis in die Stadt Til Temir, die die Türkei nach Zirgan ebenfalls in ihre illegale Besatzungszone eingliedern will, sind es knapp 25 Kilometer. Die ständigen Übergriffe der Türkei und ihrer Söldner auf die Region stellen Verstöße gegen die Waffenstillstands- und Deeskalationsabkommen dar, die zwischen den Garantiemächten Russland und den USA mit der Türkei im Oktober 2019 vereinbart wurden. Dennoch verzichteten sowohl Moskau als auch Washington bisher auf eine Intervention.