Bei der Durchfahrt eines syrischen Militärfahrzeugs ist in El-Tewîla im Verwaltungsbezirk Til Temir eine von den türkisch-dschihadistischen Invasionstruppen gelegte Mine explodiert. Bei der Detonation kamen drei Soldaten der syrischen Armee ums Leben. Ihre Leichname wurden ins Krankenhaus in Hesekê gebracht.
Die multiethnische Kleinstadt Til Temir steht aktuell im Zentrum der türkischen Invasion in Nordsyrien. Am Freitag sind sechs Angehörige des lokalen Militärrats der Suryoye (Mawtbo Folhoyo Suryoyo, MFS) ums Leben gekommen. Der MFS gehört wie die Khabur-Wächter und die Nattoreh (Naṭore d'Tel Tamer Ashoraye) zu den christlichen Verbänden innerhalb der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD).
Am Mittwoch ist in Til Temir zudem die Stromversorgung nach einem gezielten Bombardement der Besatzungstruppen zusammengebrochen. Seit drei Tagen sind die Kleinstadt und ihr Umland vom Stromnetz abgeschnitten. Dass die Türkei in den selbstverwalteten Gebieten Nord- und Ostsyriens systematisch den mit Russland vereinbarten Waffenstillstand bricht, ist nicht neu. Die Übergriffe auf die Zivilbevölkerung durch die türkischen Invasionstruppen und ihre dschihadistischen Verbündeten werden jedoch sowohl von Russland als Schutzmacht Syriens als auch von den Truppen des Assad-Regimes toleriert. Besonders in Til Temir, Ain Issa und Zirgan (Abu Rasen) kommt es unvermindert zu großflächigen Artillerieeinschlägen und Luftangriffen auf die größtenteils christlich besiedelten Siedlungsgebiete. Die Türkei will ihre Besatzungszone ausweiten und konzentriert ihre Angriffe auf Wohngebiete entlang des Khabur-Flusses.