Sechs christliche Kämpfer in Til Temir gefallen
Bei einem Angriff auf die vorwiegend christlich besiedelte Stadt Til Temir im Nordosten Syriens sind sechs Angehörige eines aramäisch-assyrischen Verbands ums Leben gekommen.
Bei einem Angriff auf die vorwiegend christlich besiedelte Stadt Til Temir im Nordosten Syriens sind sechs Angehörige eines aramäisch-assyrischen Verbands ums Leben gekommen.
Wie die in Rojava ansässige Nachrichtenagentur ANHA (Hawarnews) meldet, sind sechs Mitglieder eines aramäisch-assyrischen Militärverbands bei einem Angriff der Türkei und ihrer islamistischen Verbündeten auf die Kleinstadt Til Temir (Tell Tamer) im Nordosten Syriens ums Leben gekommen. Offenbar handelt es sich bei den Gefallenen um Angehörige des lokalen Militärrats der Suryoye (Mawtbo Folhoyo Suryoyo, MFS). Der MFS zählt wie die Khabur-Wächter und Nattoreh (Naṭore d'Tel Tamer Ashoraye) zu den Komponenten der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD). Alle drei Verbände verantworten den Schutz der christlichen Gemeinschaften in Nordostsyrien.
Dass die Türkei in den selbstverwalteten Gebieten Nord- und Ostsyriens systematisch den mit Russland vereinbarten Waffenstillstand bricht, ist nicht neu. Die Übergriffe auf die Zivilbevölkerung durch die türkischen Invasionstruppen und ihre dschihadistischen Verbündeten werden jedoch sowohl von Russland als Schutzmacht Syriens als auch von den Truppen des Assad-Regimes toleriert. Besonders in Til Temir, Ain Issa und Zirgan (Abu Rasen) kommt es unvermindert zu großflächigen Artillerieeinschlägen und Luftangriffen auf die größtenteils christlich besiedelten Siedlungsgebiete. Die Türkei will ihre Besatzungszone ausweiten und konzentriert ihre Angriffe auf Wohngebiete entlang des Khabur-Flusses. Am Mittwoch ist in Til Temir zudem die Stromversorgung nach einem gezielten Bombardement der Besatzungstruppen zusammengebrochen. Seit zwei Tagen sind die Kleinstadt und ihr Umland vom Stromnetz abgeschnitten.