Nattoreh: Kein Angriff bleibt unbeantwortet

Die 2011 gegründeten Nattoreh sorgen in der vom türkischen Staat angegriffenen Kreisstadt Til Temir in Nordsyrien für die Sicherheit der Bevölkerung. Sie haben Mitglieder aus allen christlichen Konfessionen und verteidigen die Region gegen die Besatzer.

Die Nattoreh (Naṭore d'Tel Tamer Ashoraye) sorgen in der vom türkischen Staat angegriffenen Stadt Til Temir für die Sicherheit der Bevölkerung. Sie sind 2011 von assyrischen Völkern gegründet worden, haben Mitglieder aus allen christlichen Konfessionen und waren bereits beim Kampf gegen den „Islamischen Staat“ (IS) in Deir ez-Zor, Raqqa, Tabqa und Minbic beteiligt.

Ninus Khalil Werda ist seit fünf Jahren bei den Nattoreh und hat an den Befreiungsoffensiven gegen den IS in Raqqa, Deir ez-Zor, Minbic, Şedade, Hol und Gentari, einem zwischen Hesekê und Ain Issa gelegenen Gebiet, teilgenommen. Er verweist darauf, dass der IS zusammen mit der Türkei vorgeht: „Die Dschihadisten, gegen die wir früher gekämpft haben, greifen jetzt gemeinsam mit dem türkischen Staat die Region an. Um diese Gegend vom IS zu befreien, sind viele Menschen gefallen. Wir werden unseren Widerstand unter allen Umständen fortsetzen.“

„Kein Angriff bleibt unbeantwortet“

Wie Ninus Khalil Werda erläutert, sind die Nattoreh, der Militärrat der Suryoye und die Khabur-Wächter in der Region zwischen Til Temir und Serêkaniyê (Ras al-Ain) stationiert. „Kein Angriff des türkischen Staates und seiner Banden auf die Region wird unbeantwortet bleiben. Der türkische Staat behauptet, dass er die Region von Terroristen befreien will, dabei sind er und seine FSA-Banden selbst Terroristen. Wir werden unser Land um jeden Preis gegen die Besatzer verteidigen.“

Besatzung unter allen Umständen verhindern

Hanan Khushaba, die ebenfalls Mitglied der Nattoreh ist, ergänzt, dass die Nattoreh nicht nur innerhalb von Til Temir präsent sind, sondern in Absprache mit den Sicherheitskräften des Asayish auch durch das umliegende Gebiet patrouillieren. Den Nattoreh geht es laut Hanan Kushaba darum, den eigenen Boden gegen die türkischen und dschihadistischen Besatzer zu schützen. Darauf sei sie als Assyrerin stolz, sagt sie.

Hanan Khushaba verweist darauf, dass die Invasionstruppen bei ihren Angriffen keinen Unterschied machen. Nicht nur bewaffnete Kräfte, auch Kinder und Frauen stehen im Visier. „Wer in diesem Gebiet lebt, wird als Terrorist getötet. Bei diesem Besatzungsangriff, der sich gegen die Völker Nord- und Ostsyriens richtet, handelt es sich um ein internationales Komplott. Die internationalen Kräfte sind Partner bei der türkischen Besatzung. Obwohl die Angriffe des türkischen Staates seit über zwei Monaten andauern, bewahren die internationalen Mächte ihr Schweigen und positionieren sich nicht“, sagt die assyrische Kämpferin. Die Besatzung will sie unter allen Umständen verhindern.