Ticker IX: Türkische Angriffe auf Nordsyrien
Tag 13 im völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei gegen Nordsyrien. Wir berichten im Liveticker.
Tag 13 im völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei gegen Nordsyrien. Wir berichten im Liveticker.
22.11 Uhr: Die Kriegspropaganda in den gleichgeschalteten türkischen Medien läuft auf Hochtouren. Mehrere TV-Sender haben am Bildrand eine Uhr eingeblendet, die bis zum Ende der Waffenruhe am Dienstag um 22 Uhr Ortszeit rückwärts zählt.
21.53 Uhr: Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer fordert eine international kontrollierte Sicherheitszone in Nordsyrien. Sie will ihren Vorstoß am Rande des Treffens der NATO-Verteidigungsminister in Brüssel am Donnerstag und Freitag vorstellen.
20.34 Uhr: Laut RIC befinden sich Russen zu Gesprächen in Qamişlo. Das syrische Regime soll ab heute Nacht Position an der Grenze zwischen Qamişlo und Dêrik beziehen. Entsprechend des Abkommens zwischen Damaskus und QSD geht es dabei nur um die Grenzsicherheit.
[Breaking News]
— Rojava Information Center (@RojavaIC) October 21, 2019
A local source has told @RojavaIC that Russia is currently in the city of Qamishlo for discussions. Also the regime is planning to take positions along the border from Qamishlo to Derik, starting tonight. pic.twitter.com/B3Vshms8KE
19.27 Uhr: Wie Rêdûr Xelîl als Verantwortlicher der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) für Außenbeziehungen erklärt, sind 37 Verstöße der Türkei gegen das am 17. Oktober erklärte Waffenstillstandsabkommen dokumentiert worden.
18.52 Uhr: Hunderte Menschen protestieren vor einem russischen Stützpunkt in Şehba gegen die türkische Invasion in Nordsyrien. Am Dienstag läuft die erklärte Waffenruhe aus und Erdoğan trifft Putin in Sotschi.
18.20 Uhr: Heftige Kämpfe ereignen sich aktuell zwischen den Besatzern und den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) im Dorf Menacir im Südosten von Serêkaniyê. Dabei haben die QSD-Einheiten ein gepanzertes Fahrzeug der türkischen Armee zerstört.
18.09 Uhr: Die Bevölkerung von al-Bagouz hat heute gegen den türkische Angriffskrieg in Nordsyrien protestiert. Die Stadt war die letzte Hochburg des IS in Nordsyrien und wurde im März dieses Jahres von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) befreit.
17.11 Uhr: Aktuell greifen die türkische Armee und ihre islamistischen Partner das Dorf Qilzelî bei Ain Issa mit schwerem Geschütz an. Über dem Dorf kreisen zeitgleich Drohnen.
16.55 Uhr: Die Befreiungskräfte Efrîns (Hêzên Rizgariya Efrînê, HRE) haben am 18. Oktober in den Bezirken Şera und Şêrawa zwei Aktionen gegen die türkischen Besatzer und ihre islamistischen Partner durchgeführt. Dabei sind neun Milizionäre und ein türkischer Soldat getötet worden.
16.43 Uhr: Roderich Kiesewetter, Obmann für Außenpolitik der CDU/CSU-Fraktion, hat die Errichtung einer humanitären Zone für Nordsyrien gefordert. Mit einem Mandat der Vereinten Nationen könnten Kräfte der EU diese Zone schützen, so der CDU-Politiker.
16.35 Uhr: Das Rojava Information Center erklärt, dass bislang 70.000 Kinder durch die Angriffe der Türkei zur Flucht gezwungen worden sind. Zudem leiden tausende Menschen im Kanton Hesekê unter Trinkwassermangel, weil der türkische Staat die Wasserstation Allok bombardiert hat.
- 70,000 children displaced by Turkish attacks
— Rojava Information Center (@RojavaIC) October 21, 2019
- 13,000 people inc. 5,200 children housed in 30 collective shelters: schools, unfinished buildings without electricity, open fields
- Bombing of Allok water station leaves 1000s in Heseke w/out access to water
[@SavetheChildren] pic.twitter.com/iAwUeBzWsS
16.09 Uhr: Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben gegen die Angriffe des türkischen Staates und seiner Partner im Dorf Zirgan in der Nähe von Serêkaniyê eine Vergeltungsaktion durchgeführt. Dabei wurde ein Panzer der Besatzer samt Insassen außer Gefecht gesetzt.
15.26 Uhr: Die Invasionstruppen führen Artillerieangriffe auf das Dorf Mişrefa bei Serêkaniyê (Ras al-Ain) durch.
15.11 Uhr: Im Dorf Um Kabir (El Deif) nördlich von Ain Issa haben islamistische Proxys der türkischen Armee die Bewohner vertrieben und Häuser geplündert.
15.07 Uhr: In Dadat, einem Dorf östlich von Girê Spî (Tall Abyad) mit überwiegend turkmenischen Bewohnern, haben islamistische Proxys der türkischen Armee ein Massaker an der Zivilbevölkerung verübt.
14.40 Uhr: Nach Angaben der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) hat die türkische Armee auch am zwölften Tag des Angriffskrieges die Waffenruhe nicht eingehalten. Sechs Kämpfer*innen sind am Sonntag gefallen.
14.04 Uhr: Aus Dirbesiyê wird berichtet: Weil die Waffenruhe morgen endet, verlassen die Menschen die Stadt. Sie gehen nach Hesekê oder Südkurdistan. Im Moment ist die Lage ruhig, aber die Menschen haben Angst vor dem, was morgen passiert. (RIC)
13.02 Uhr: Das Pressezentrum der Frauenverteidigungseinheiten YPJ hat den Tod von Zîn Kobanê (Suad Cimo) bekannt gegeben. Die YPJ-Kommandantin ist am 13. Oktober im Widerstand gegen die türkische Invasion in der Gemeinde Siluk nahe der Grenzstadt Girê Spî (Tall Abyad) gefallen.
12.48 Uhr: Über Kobanê kreisen seit einer Stunde türkische Aufklärungsdrohnen.
11.51 Uhr: Die Invasionstruppen greifen das Dorf Xirbit El Beker im Südwesten von Girê Spî (Tall Abyad) an. In der Region finden Gefechte statt.
11.47 Uhr: Die Türkei führt Luft- und Bodenangriffe auf Dörfer nördlich von Ain Issa durch. Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) erwidern die Angriffe im Rahmen ihres Rechtes auf Selbstverteidigung.
10.52 Uhr: Aussage des Mitarbeiters des kurdischen Roten Halbmonds, Raman Suleyman Oso, aus dem Roj-Krankenhaus in Serêkaniyê (Ras al-Ain): „Bei den bei uns eingelieferten Fällen handelte es sich um Schrapnellverletzungen, Wunden, Verbrennungen und Knochenbrüche. Aufgrund der Bedingungen im Krankenhaus – nicht genügend Medikamente oder medizinisches Gerät, kein Strom – verloren einige der Verletzten ihr Leben. Wir konnten wegen der protürkischen Scharfschützen Verwundete nicht erreichen. Diese Scharfschützen schossen auf alles, was sich bewegte.
Mir wurde berichtet, wie drei Personen aus einer Familie ihr Haus verlassen haben, um Nahrungsmittel aus dem nächsten Laden zu holen. Sie wurden in dem Moment getötet, als sie das Haus verließen. Ihre Leichen blieben auf der Straße liegen. Während wir die Stadt verlassen konnten, blieben die Zivilisten in der belagerten Stadt zurück."
10.44 Uhr: Letzte Nacht kreisten türkische Hubschrauber über Qamişlo. US-Kräfte setzen ıhren Rückzug aus Syrien weiter fort. Menschen haben dıe abrückenden Fahrzeuge der US-Armee mit Steinen beworfen.
10.02 Uhr: Intensive Militärbewegungen bei Girê Spî (Tal Abyad): Es werden weiter türkische Truppen unter Begleitung von Aufklärungsflugzeugen in die Region verlegt. Zwei Hubschrauber haben in den Morgenstunden gegen 4.00 Uhr Truppen im Dorf Zenubiye abgesetzt. Die Soldaten griffen das Dorf an. Es kam zu einem Gefecht mit den Demokratischen Kräften Syriens (QSD), bei dem drei Kämpfer*innen der QSD getötet wurden.
09.52 Uhr: Die türkische Luftwaffe bombardierte heute gegen 4.00 Uhr früh das Dorf Um Işib zwischen Dirbêsiyê (al-Darbasiyah) und Serêkanîyê (Ras al-Ain). Dabei soll nach Informationen der Nachrichtenagentur ANHA ein Kämpfer der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) getötet worden sein.
08.54 Uhr: Proteste in Qamişlo bei US-Truppenrückzug aus Nordsyrien: Auf den Plakaten steht unter anderem: An die US-Armee, die Nordostsyrien verlässt. Sagt euren Kindern, dass die Kinder der Kurden von den Türken getötet wurden und ihr nichts getan habt, um sie zu schützen.
08.37 Uhr: Weiterer Ausbruchsversuch von IS-Angehörigen: 46 IS-Frauen mit 56 Kindern versuchten aus dem Camp Hol auszubrechen. Sie konnten von Sicherheitskräften wieder aufgegriffen werden.