Tausende protestieren in Kobanê gegen türkischen Staat
Tausende Menschen haben in Kobanê gegen den türkischen Drohnenangriff protestiert, bei dem am Dienstag drei Aktivistinnen der Frauenbewegung gezielt ermordet worden sind.
Tausende Menschen haben in Kobanê gegen den türkischen Drohnenangriff protestiert, bei dem am Dienstag drei Aktivistinnen der Frauenbewegung gezielt ermordet worden sind.
In Kobanê haben Zehntausende Menschen gegen den türkischen Staat protestiert und den drei Aktivistinnen gedacht, die am Dienstag im Dorf Helincê von einer Killerdrohne ermordet worden sind. Auf der Demonstration vom „Platz der freien Frau“ zum Şehîd-Egîd-Platz wurden Fotos von Zehra Berkel, Hebûn Mele Xelîl und Amina Waysî mitgeführt. Alle drei Frauen waren in der Frauenbewegung Kongreya Star aktiv, der türkische Luftschlag wurde auf der Demonstration als „gezielter Angriff auf die Frauenrevolution von Rojava“ bewertet.
Rewşen Haçim von der Frauenbewegung der Euphrat-Region wies in einer Rede darauf hin, dass der tödliche Drohnenangriff zeitgleich zum Jahrestag des IS-Massakers in Kobanê im Jahr 2015 stattgefunden hat. Vor fünf Jahren, am 25. Juni 2015, drangen Dschihadisten in YPG-Uniformen in die Stadt ein und töteten 252 Menschen, darunter 35 Kinder und 64 Frauen. Der türkische Staat habe ein weiteres Mal seine Partnerschaft mit dem IS unter Beweis gestellt, sagte Rewşen Haçim.
In weiteren Redebeiträgen wurde darauf hingewiesen, dass der türkische Staat internationale Waffenstillstandsabkommen verletzt und die kurdische Identität auslöschen will.
Kongreya Star: Organisierte Frauen werden angegriffen
In einer Erklärung von Kongreya Star zu dem gezielten Mord an den drei Frauen in Kobanê heißt es:
„Je mehr sich Frauen organisieren, desto brutaler werden die Angriffe. In faschistischen Systemen ist für Frauen kein Platz. Wir kämpfen hier auf freie Weise. Deshalb werden wir zum Angriffsziel der Faschisten.“ Die Frauenorganisation macht Russland und die US-geführte internationale Koalition für den Angriff in Helincê mitverantwortlich.
Weiter heißt es in der Erklärung: „Die Angriffe haben keine Grenzen mehr. Die Zukunft der Frauen ist in Gefahr. Wir erwarten von Frauen überall auf der Welt, dass sie gegen den Angriff protestieren. Wir rufen weltweit zum verstärkten Kampf gegen den Faschismus auf. Als Kongreya Star übernehmen wir das Erbe von Zehra, Hebûn und Emina und werden bis zum Äußersten Widerstand leisten.“