In Syrien sind bei der Explosion einer Landmine mindestens dreizehn Menschen getötet und acht weitere verletzt worden. Wie die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, waren die Opfer Trüffelsammler:innen. Unter ihnen seien auch mehrere Frauen, die dem in Tabqa ansässigen Al-Bukhmis-Stamm angehörten.
Der Beobachtungsstelle zufolge wurde die Mine in der Nähe der Ruinenstadt Resafa gelegt, die sich rund sechzig Kilometer südwestlich von Raqqa in der syrischen Wüste befindet. Raqqa war bis zur Befreiung im Jahr 2017 durch die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) die „Hauptstadt“ des sogenannten Kalifats der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS). In ihrer Hochphase verseuchte die Dschihadistenmiliz ganze Landstriche in der Region mit Explosionswaffen, die immer wieder Opfer fordern. Doch auch heute nutzen IS-Zellen selbstgebastelte Sprengvorrichtungen für Anschläge.
31 Tote innerhalb von zehn Tagen
Nach fast dreizehn Jahren Syrien-Krieg haben mehrere Krisen dazu geführt, dass eine Rekordzahl syrischer Familien von Hunger und Armut betroffen ist. Die syrische Wüste ist bekannt für eine der weltweit besten Trüffelsorten. Sammler:innen riskieren ihr Leben, um die Delikatessen zu sammeln und zu verkaufen – trotz wiederholter Warnungen vor Landminen und IS-Terroristen. Nach Angaben der Beobachtungsstelle forderten die explosiven Hinterlassenschaften des IS allein in den vergangenen zehn Tagen mindestens 31 Todesopfer.