Studierende protestieren in Kobanê gegen Chemiewaffen

Weltweit reagieren Menschen mit Wut und Entsetzen auf die türkischen Chemiewaffeneinsätze in Kurdistan. In Kobanê hat eine vom Verband demokratischer Studierender organisierte Demonstration stattgefunden.

In Kobanê hat eine Demonstration gegen den Einsatz von Chemiewaffen durch die türkische Armee in Südkurdistan stattgefunden. Aufgerufen zu der Protestaktion am Samstagabend hatte der Verband demokratischer Studierender (Yekîtiya Xwendekarên Demokratîk). Die Demonstration begann am Platz der freien Frau mit einer Performance, in der sich Aktivist:innen in weißen Schutzanzügen auf den Boden legten und dabei Bilder von gefallenen Guerillakämpfer:innen hochhielten. Anschließend liefen die Teilnehmenden zum 19.-Juli-Park und riefen dabei „Bijî berxwedana gerîla“ (Es lebe der Guerillawiderstand) und „Şehîd namirin” (Die Gefallenen sind unsterblich). Die Demonstration endete mit dem Widerstandslied „Çerxa Şoreşê“ (Das Rad der Revolution).

Auch im Dorf Şêxler bei Kobanê gingen Jugendliche auf die Straße und zündeten ein Feuer an, um sich mit dem Guerillakampf zu solidarisieren und gegen die türkischen Kriegsverbrechen zu protestieren.

Gegen die türkischen Chemiewaffeneinsätze in Kurdistan finden bereits seit vergangenem Jahr weltweit Protestaktionen statt. Am Dienstag wurden die Namen von 17 in den vergangenen Wochen durch chemische Kampfstoffe getöteten Guerillakämpfer:innen und sehr verstörende Aufnahmen von sterbenden Kämpfer:innen veröffentlicht. Seitdem haben die Proteste eine neue Dimension erreicht. Vor allem in Europa, aber auch in Rojava, Başûr (Südkurdistan) und Bakur (Nordkurdistan) sowie in der Türkei gehen wütende Menschen auf die Straßen und fordern ein internationales Eingreifen gegen die Kriegsverbrechen der Türkei.