Kriegsversehrte werfen OPCW und NATO Parteilichkeit vor

Die Föderation der Kriegsversehrten Nord- und Ostsyriens hat die Chemiewaffeneinsätze der Türkei in Südkurdistan verurteilt und der NATO sowie der OPCW Parteilichkeit vorgeworfen.

Die Föderation der Kriegsversehrten Nord- und Ostsyriens hat die Chemiewaffeneinsätze der Türkei in Südkurdistan verurteilt und der NATO sowie der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) Parteilichkeit vorgeworfen. „Wenn sich zwei Organisationen wie die OPCW und das westliche Verteidigungsbündnis zu Vorwürfen über den Einsatz international geächteter Kriegsmittel, die gegenüber einem Partner erhoben werden, ausschweigen und sich trotz zahlreicher Hinweise beharrlich weigern, eine Untersuchung auf den Weg zu bringen, sehen wir uns in der Annahme bestärkt, dass der kriegerische und genozidale Kurs des türkischen Regimes gegen die kurdische Gesellschaft im Sinne des Westens ist“, erklärte der Ortsverband der Kriegsversehrtenvereinigung in Minbic am Samstag bei einer Kundgebung.

Genozid mit Unterstützung von NATO und OPCW

„Als Versehrte eines Krieges, den zu großen Teilen die Türkei zu verantworten hat, verurteilen wir diese Ignoranz den Verbrechen eines Staates dem kurdischen Volk gegenüber und rufen demokratische Kräfte und Friedensinitiativen auf, das Volk Kurdistans und seine Verteidigungskraft, die Guerilla, bei ihrem Widerstand zu unterstützen und dazu beizutragen, die türkischen Kriegsverbrechen in der Region zu beenden“, hieß es weiter. Alle Menschen „mit Gewissen“ müssten ihre Stimme gegen den von NATO und OPCW unterstützten „Genozid an den Kurdinnen und Kurden“ erheben.

Tabqa-Sektion der Kriegsversehrtenföderation protestierte ebenfalls gegen türkische Chemiewaffen

Protest in Tabqa

Auch in Tabqa ging die örtliche Sektion der Kriegsversehrtenvereinigung gegen Chemiewaffenangriffe auf Kurdistan auf die Straße. Ein Aktivist erinnerte in einer Rede an den Einsatz von weißem Phosphor durch die türkische Armee und ihre dschihadistischen Verbündeten gegen die Zivilbevölkerung und Kampfverbände bei dem Angriffskrieg auf Serêkaniyê (Ras al-Ain) und Girê Spî (Tall Abyad) im Oktober 2019. „Auch damals weigerte sich die OPCW, eine Untersuchung durchzuführen. Damit sendete die Organisation ein fatales Signal an die Opfer dieser Verbrechen und ermutigte die Täter zu weiteren Schandtaten, wie wir heute feststellen müssen. Wir fordern die OPCW auf, allen Hinweisen über den Einsatz von Chemiewaffen nachzugehen und die Verantwortlichen beim Namen zu nennen. Die Angriffe auf Kurdistan, seine Bevölkerung und die Guerilla müssen aufhören.“