Spendenaktion: Ein Spielplatz für Dêrik

Die Berliner Städtepartnerschaft Friedrichshain-Kreuzberg – Dêrik startet eine Weihnachtsspendenaktion für einen neuen Spielplatz in Dêrik.

Die Stadtverwaltung von Dêrik errichtet in der Stadt einen neuen Park, auf dem auch ein Kinderspielplatz gebaut werden soll. Die Stadtverwaltung wandte sich an den Städtepartnerschaftsverein mit der Bitte um finanzielle Unterstützung. Die Spielplatzanlage soll mit einem Trampolin, einem Klettergerät, einer Schaukel, einer Wippe und einem Kinderkarussell ausgestattet werden. Die Kosten dafür betragen etwa 5.000 Euro.

Für die Kinder in Dêrik gibt es kaum freundliche Spielplätze. Die meisten stammen noch aus Zeiten des Assad-Regimes und bestehen aus einigen Metallgestellen auf staubigem Boden. Viele Kinder der jetzigen Generation sind traumatisiert, sei es, dass sie aus den von der Türkei besetzten Regionen Efrîn, Serêkaniyê oder Girê Spî mit ihren Eltern fliehen mussten, sei es, weil die Bevölkerung in ständiger Angst vor türkischen Drohnenangriffen, einer neuen Invasion oder Selbstmordattentaten der IS-Schläferzellen lebt. Das geht auch an den Kindern nicht spurlos vorüber.

Die in Dêrik und Umland besonders heftig grassierende Corona-Pandemie trifft die Kinder besonders hart. Immer wieder müssen Kindergärten und Schulen geschlossen werden. Daher sind Freizeitangebote im Freien jetzt besonders wichtig. Ziel der Spendenaktion des Berliner Städtepartnerschaftsvereins ist es, die Stadtverwaltung bei der Umsetzung des Parks und des Spielplatzes finanziell zu unterstützen.

Dêrik soll eine grüne Stadt werden

Die Stadtverwaltung von Dêrik hat es sich generell zur Aufgabe gemacht, die Stadt grüner werden zu lassen. Ein Beispiel, das in anderen Städten Schule machen könnte. Der Städtepartnerschaftsverein unterstützte seine Partnerstadt schon 2019 bei der Begrünung eines Teils des Flussbettes, das sich durch Dêrik schlängelt und bei der Anlage von Nachbarschaftsgärten. Die Stadtverwaltung führt dieses Begrünungsprojekt nun in Eigenregie fort. Entlang einer Seite des Flussufers werden Bäume und Büsche gepflanzt. Statt des vorherigen staubigen Bodens am Ufer, das als Parkplatz und Müllhalde diente, verläuft jetzt ein befestigter Weg, der zum Promenieren einlädt.

Um dem Klimawandel und der damit einhergehenden Versteppung etwas entgegenzusetzen ist es gerade in Nordsyrien wichtig, die Wiederaufforstung voranzutreiben. Das Assad-Regime ließ seinerzeit Wälder roden, um Agrarflächen für den Anbau von Monokulturen zu gewinnen. Es war der Bevölkerung verboten, Bäume zu pflanzen oder Gemüsegärten anzulegen.

Begrünte Parkstreifen, Parkanlagen und die Nutzung von Brachflächen für Gemüseanbau in Städten sind wichtige Komponenten zur Verbesserung des Stadtklimas. Nachbarschaftsgärten fördern mit dem Gemüseanbau die Selbstversorgung und tragen zum Zusammenhalt der ‚Kommunen‘, wie die Nachbarschaften genannt werden, bei. Im Gebiet der Selbstverwaltung sind mehrere Nachbarschaften in diesen Kommunen organisiert, die sich um lokale Angelegenheiten im Wohngebiet selbstverantwortlich kümmern und ihre Anliegen an die Stadtverwaltung herantragen, die sich dann um die Umsetzung kümmern muss.

Schulgärten anstelle der trostlosen, betonierten Schulhöfe würden dem Klima ebenfalls nutzen, das Umweltbewusstsein der Kinder fördern und ihnen auch psychisch guttun. Es gibt viele Ideen, die in Dêrik und anderswo ausprobiert werden könnten.

Leider ist unsere Bundesregierung nicht willens, sinnvolle ökologische oder humanitäre Projekte finanziell zu unterstützen, zu sehr steht sie unter dem Einfluss der türkischen Regierung. Eine Korrektur dieses falschen Kurses ist von einer grünen Außenministerin leider nicht zu erwarten. Es wird weitergehen wie bisher: anstatt Fluchtursachen in der Region zu verhindern, lässt man sich am Nasenring von Autokraten wie Erdogan durch die Manege führen.

Durch Unterstützung von Spendenprojekten die Lebensqualität in Rojava verbessern

In der Vorweihnachtszeit werben viele kleine und große Vereine oder NGOs um Spenden. Angesichts fehlender Förderung durch die Bundesregierung sind alle diese Projekte für die Selbstverwaltung ungemein wichtig. Allein kann die Selbstverwaltung die vielfältigen Aufgaben, ein funktionierendes Gesundheitssystem, gute Bildung oder den ökologischen Umbau der Region nicht stemmen. Unser aller Unterstützung ist hier gefragt.

Wer also das Spielplatzprojekt der Städtepartnerschaft Friedrichshain-Kreuzberg – Derik e.V. unterstützen möchte:

Spendenkonto:

Städtepartnerschaft Friedrichshain-Kreuzberg -Dêrik e.V.

IBAN: DE 54 4306 09 67 1225 6804 00

BIC: GENODEM1GLS

Stichwort: Spielplatz

Als gemeinnütziger Verein können Spendenquittungen ausgestellt werden. Bitte daher bei der Überweisung die Adresse mit angeben.