Säbelrasseln und Gefechte um Idlib

Die türkische Armee zieht an der Grenze vor Idlib weitere Truppen zusammen. Dagegen erklärt die syrische Regierung, dass die Angriffe der Türkei „den dschihadistischen Terror nicht schützen“ können.

In einer schriftlichen Erklärung der Generalkommandantur des syrischen Militärs und der bewaffneten Kräfte heißt es, die Türkei werde keinen Erfolg dabei haben, den „dschihadistischen Terror zu schützen“. Nach Angaben der regimenahen Nachrichtenagentur SANA ist die Rede von einer zunehmenden Unterstützung für die Dschihadisten in Idlib. Das Militär wirft der Türkei vor, Gebiete, in denen Zivilist*innen leben oder auch Einheiten des Militärs stationiert sind, immer heftigeren Raketenbeschuss auszusetzen und weitere Truppen zusammenzuziehen. Das Außenministerium des Baath-Regimes gab ebenfalls eine Erklärung ab, in der es heißt: „Die türkische Regierung setzt mit der Stationierung von weiteren Truppen in Idlib und Aleppo seine feindlichen Akte gegen die Souveränität und Integrität der Arabischen Republik Syrien fort.“

Die Vorwürfe des Regimes sind nicht aus der Luft gegriffen. Der türkische Staat leistet in Idlib dem Al-Qaida-Ableger Jabhat al-Nusra massive Schützenhilfe und zieht weiter Truppen in der Region zusammen. Es kommt immer wieder zu Gefechten und Angriffen der türkischen Armee, bei denen syrische Soldaten getötet werden. Erst am Dienstagabend erreichte ein Militärkonvoi aus 60 Fahrzeugen die türkisch-syrische Grenze in der von der Türkei 1939 annektierten ehemals syrischen Provinz Hatay.

Türkischer Verteidigungsminister fordert NATO-Unterstützung

Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar forderte die NATO zu „ernsthafter und konkreter Unterstützung“ auf. Er drohte dem syrischen Regime mit Vergeltung und kündigte an, keinen einzigen seiner hochgerüsteten zwölf „Beobachtungspunkte“ in Idlib zu räumen.

Jeffrey in Ankara

Währenddessen befindet sich der US-Syriensondergesandte James Jeffrey wegen der Situation in Idlib in Ankara. Er erklärte: „Wir sind hier, um die Situation zusammen mit der türkischen Regierung zu betrachten. Wir wollen so weit möglich Unterstützung leisten.“