In der umkämpften Provinz Idlib im Nordosten Syriens ist ein Hubschrauber der syrischen Regierungstruppen abgeschossen worden. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte und eines Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP stürzte der Helikopter am Dienstag in der Nähe des Dorfes Kaminas südöstlich der Stadt Idlib ab. Der Hubschrauber wurde von einer Rakete des Al-Qaida-Ablegers Hayat Tahrir al-Sham (HTS) getroffen. Die beiden Piloten sind ums Leben gekommen. Gegen das von der Türkei unterstützte Dschihadistenbündnis HTS ist die syrische Armee seit Dezember auf dem Vormarsch.
In einem Video brüstet sich ein Dschihadist mit dem Abschuss der syrischen Militärmaschine. Es handelt sich um den Hanauer Deutschtürken Abdussamad D., auch bekannt unter dem Namen Samet D. Mit einem lächelnden Gesicht schildert der Islamist auf Türkisch, dass der Hubschrauber abgeschossen wurde, weil er „auf unschuldige Muslime in den freien Regionen Syriens willkürlich Fassbomben abgeworfen“ habe.
Unterdessen ist im Kurznachrichtendienst Twitter ein Foto aufgetaucht, dass die Schändung einer Leiche zeigt. Es soll sich um einen der getöteten Hubschrauberpiloten handeln. Auf dem Bild ist ein Motorrad zu sehen, das eine Leiche an einem Seil über eine Straße in einem ländlichen Gebiet zieht.
Mehr als 60 deutsche Islamisten in Idlib
Nach Informationen des SWR sind mehr als 60 Islamisten aus Deutschland im Raum Idlib für dschihadistische Gruppen innerhalb HTS aktiv. Unter ihnen sollen auch „alte Bekannte” der deutschen Sicherheitsbehörden sein. Nach SWR-Informationen gehört dazu Tolga D. Er stammt aus dem Umfeld der „Sauerland-Gruppe”.