Idlib: Gegenseitige Schuldzuweisungen von Russland und NATO

In Idlib ist ein syrischer Hubschrauber abgeschossen worden. Russland beschuldigt die Türkei für die Eskalation in der umkämpften Region, NATO-Generalsekretär Stoltenberg fordert das Assad-Regime und Russland zur Einstellung der Angriffe auf.

Russland und die NATO haben sich zeitgleich zu den Kämpfen in Idlib geäußert, die vom türkischen Staat und dem von Russland unterstützten syrischen Regime ausgetragen werden. Während Russland die Türkei beschuldigt, weist die NATO die Schuld Russland zu.

Kreml fordert Einstellung terroristischer Angriffe

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow forderte die Beendigung „jeder Form von terroristischen Angriffen auf die Armee Syriens und die russischen Militärkräfte in Idlib“. Er sei besorgt über die Situation in Idlib, so der Kreml-Sprecher: „Wir haben seit langer Zeit unsere Besorgnis über die entspannten Bewegungen der Terroristen in der Deeskalationszone nicht verborgen. Noch wichtiger ist, dass diese Gruppen Angriffe auf die Syrer und russische Einrichtungen unternehmen.“

Die Verantwortung für eine Verbesserung der Lage in Idlib liege bei der Türkei, das sei in dem Abkommen von Sotschi festgehalten. Dabei gebe es keinen Interpretationsspielraum. Ein Gipfeltreffen zwischen Putin und Erdoğan sei zurzeit nicht geplant.

NATO unterstützt Türkei

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat im Vorfeld einer Versammlung der NATO-Verteidigungsminister in Brüssel auf einer Pressekonferenz das Assad-Regime und Russland dringend zur Einstellung ihrer Angriffe auf Idlib aufgefordert. Bei dem NATO-Gipfel am Mittwoch und Donnerstag soll auch über den Kampf gegen den IS beraten werden.

Syrischer Hubschrauber abgeschossen

In der Gemeinde Saraqib vor Idlib ist unterdessen ein syrischer Hubschrauber abgeschossen worden. Die beiden Piloten wurden von Dschihadisten getötet.