Russland holt zehn „IS-Kinder“ aus Nordostsyrien

Die nordostsyrische Autonomieverwaltung hat zehn Kinder von IS-Mitgliedern in die Obhut einer Delegation der russischen Regierung übergeben. Russland hat seit 2018 über 300 Staatsangehörige aus dem Autonomiegebiet Nordostsyrien zurückgeholt.

Die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien hat zehn Kinder von IS-Mitgliedern in die Obhut einer Delegation der russischen Regierung übergeben. Die Delegation unter der Leitung der russischen Kinderrechtsbeauftragten Elena Alexandrova besuchte für das Übergabeprotokoll die Abteilung für auswärtige Angelegenheiten der nordostsyrischen Autonomieverwaltung in Qamişlo und wurde von dem Abteilungssprecher Kemal Akif empfangen. Beide Seiten unterzeichneten ein Dokument für die offizielle Übergabe.

Kemal Akif erklärte im Anschluss, dass bisher 254 Kinder zur Überführung nach Russland übergeben worden sind. Der Diplomat betonte, dass die Autonomieverwaltung bei der Übergabe von Minderjährigen zur Zusammenarbeit mit allen Staaten bereit sei. In den Camps im Autonomiegebiet befinden sich laut Akif immer noch knapp 7000 Minderjährige ausländischer Herkunft.

Die russische Vertreterin bedankte sich für die Kooperation der Autonomieverwaltung und sagte, dass die Zusammenarbeit fortgesetzt werde.

Die Kinder waren zuvor im Camp Roj untergebracht. Russland hat seit 2018 über 300 Staatsangehörige aus Nordostsyrien zurückgeholt. Die deutsche Bundesregierung hat zuletzt Ende März 27 Kinder und zehn IS-Frauen in Begleitung von 30 Beamt:innen des Bundeskriminalamts aus Nordostsyrien zurückgeholt. Der Übergabe waren lange Absprachen vorangegangen, beteiligt an der Koordinierung war auch die Berliner Vertretung der Autonomieverwaltung.