Vor zwei Jahren hat die Türkei Efrîn besetzt, Hunderttausende Menschen mussten vor den türkischen Truppen und ihren dschihadistischen Proxys fliehen. In Nord- und Ostsyrien ist aus Anlass des Jahrestages erneut der Rückzug des türkischen Staates aus Efrîn und den weiteren besetzten Gebieten gefordert worden.
Autonomieverwaltung: Kein Frieden unter türkischer Besatzung
Die Autonomieverwaltung bezeichnete den Kampf für die Rückkehr der aus Efrîn vertriebenen Menschen als vorrangige Aufgabe und appellierte an die UNO, die unter der Besatzung begangenen Verbrechen zu untersuchen und Konsequenzen daraus zu ziehen. Die internationale Öffentlichkeit und die syrische Regierung müssten sich für ein Ende der Besatzung einsetzen, heißt es in einer heute veröffentlichten Erklärung: „Die Probleme in Syrien lassen sich nur lösen, wenn die türkische Besatzung ein Ende findet. Solange die Drohungen des türkischen Staates weitergehen, kann Syrien kein sicheres und stabiles Land werden.“
Mazlum Abdi: Befreiung von Efrîn hat Vorrang
Der QSD-Kommandant Mazlum Abdi erklärte auf Twitter, dass Efrîn ganz oben auf der Liste der vorrangigen Themen stehe: „Bei unserer Arbeit mit der internationalen Gemeinschaft hat die Rückkehr der angestammten Bevölkerung nach Efrîn und der Abzug der Fremden Vorrang. Es ist die Aufgabe der internationalen Gemeinschaft, die nahezu täglich in Efrîn stattfindenden Rechtsverletzungen und Kriegsverbrechen zu unterbinden.“
Proteste in zahlreichen Städten
In zahlreichen Städten haben die lokalen Volksräte gegen die türkische Besatzung protestiert. Im Camp Veger in Şehba, in dem Vertriebene aus Efrîn seit zwei Jahren in Zelten leben, wurde eine Erklärung des Kantonsrates verlesen. In der Erklärung wurde auf den knapp zweimonatigen Widerstand gegen die zweitgrößte NATO-Armee hingewiesen und gefordert, Erdogan vor ein Kriegsverbrechertribunal zu stellen.
Auch in Aleppo, Raqqa, Qamişlo, Hesekê, Tirbespiyê, Til Hemîs und weiteren Orten wurden entsprechende Erklärungen abgegeben.