PYD: Der türkische Staat muss aus Efrîn verschwinden

Die nordsyrische PYD hat eine Erklärung zum zweiten Jahrestag der Efrîn-Invasion abgegeben, in der sie den Abzug der türkischen Truppen aus den besetzten Gebieten fordert.

Der Generalrat der PYD (Partiya Yekîtiya Demokratîk, deutsch: Partei für eine demokratische Einheit) gab eine schriftliche Erklärung zum zweiten Jahrestag der Invasion Efrîns durch den türkischen Staat und seine Söldner ab.

Schwere Verbrechen durch türkischen Staat

In der Erklärung der PYD heißt es: „Wir haben das zweite Jahr der Invasion Efrîns durch den faschistischen türkischen Staat und seine Söldner hinter uns gebracht. Die Invasion verursachte Hunderttausende von Vertriebenen, Menschen, die gezwungen waren, ihre Häuser zu verlassen. Während der gesamten Besatzungszeit haben der türkische Staat und seine Söldner Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen, die demografische Struktur der Region verändert und gegen alle internationalen Gesetze und Konventionen verstoßen.“

Friedensprojekt Rojava stört Kriegsprofiteure

In der Erklärung ging die PYD auch auf den nun seit zehn Jahren andauernden Krieg in Syrien ein, in dem die Regionen Nord- und Ostsyriens immer einen sicheren Hafen für Flüchtlinge aus der gesamten Region gespielt habe. In der Region wurde, „das Projekt der demokratischen autonomen Verwaltung, das auf der Geschwisterlichkeit der Völker und der Philosophie der legitimen Selbstverteidigung basiert, umgesetzt. Die führte zu tiefgreifenden Veränderungen und dem Aufbau eines neuen Lebens in diesem Teil Syriens. Diese Situation hat einige am Krieg profitierende Regionalmächte in ihren Interessen gestört.

Aufgrund des Erfolgs der Erfahrungen mit der autonomen Verwaltung sind unsere Regionen zur Zielscheibe derjenigen geworden, die die Syrienkrise für ihre Interessen nutzen, allen voran des türkischen Staats. Aufgrund unseres Widerstands gegen die Verursacher der Krise und der Zerstörung hat der türkische Staat Nord- und Ostsyrien angegriffen.“

Efrîn war Zufluchtsort Hunderttausender Schutzsuchender

Die PYD erinnerte daran, dass Efrîn dank der erfolgreichen Umsetzung des Modells der autonomen Selbstverwaltung „zum wichtigsten Zufluchtsort der syrischen Zivilbevölkerung vor dem Krieg geworden war, und dass die Bevölkerung der Region deshalb vor der türkischen Invasion 450.000 erreicht hatte. Der türkische Staat begann seine Invasionsangriffe am 20. Januar 2018, um die Erfahrung der Demokratie und des Friedens in Nord- und Ostsyrien zu vereiteln".

Widerstand geht bis zur Vertreibung der Besatzungstruppen weiter

Die Erklärung unterstreicht den Widerstand, den die Bevölkerung Efrîns gegen diesen Angriff leistet: „Dieser historische Widerstand hat die Moral in ganz Kurdistan gehoben und eine echte Solidarität in allen vier Teilen geschaffen. Der Widerstand von Efrîn gegen den türkischen Staat, mit seinen modernen Waffen und Tausenden von Söldnern, dauerte 58 Tage und fand weltweit Resonanz.“ Die PYD verurteilte die türkischen Kriegsverbrechen scharf und forderte, beginnend mit Efrîn, den Rückzug des türkischen Staates aus allen von ihm besetzten Gebieten.

Weiter heißt es: „Auf dieser Grundlage rufen wir unsere Völker und die demokratischen Kräfte dazu auf, sich zu vereinen, indem sie ihre moralischen und nationalen Pflichten erfüllen und den Besatzern die Stirn bieten und dafür sorgen, dass die Invasoren abziehen.“

Die PYD unterstrich die Bedeutung des Widerstands der Binnenflüchtlinge in der nordsyrischen Şehba-Region und fuhr fort: „Wir bekräftigen das Versprechen, dass wir Widerstand leisten werden, bis die Befreiung Efrîns erreicht ist und die Menschen in ihre Heimat zurückkehren können. Wir gedenken respektvoll der Mitglieder der YPG und YPJ und all jener, die bei den Besatzungsangriffen gefallen sind. Der epochale Widerstand in Efrîn befindet sich in seiner zweiten Phase. Wir begrüßen den Widerstand der Befreiungskräfte Efrîns (HRE) und bekräftigen, dass wir den Sieg erringen werden, wie wir es den Gefallenen versprochen haben.“