Raqqa: Asayîş stellt Waffen für IS in Lkw sicher

Bei einer Verkehrskontrolle unweit von Raqqa haben Kräfte der Asayîş diverse Waffen sichergestellt, die für den IS bestimmt waren. Unter den Kriegswerkzeugen befanden sich Kalaschnikows, eine Panzerbüchse und Tausende Schuss Munition.

Bei einer Kontrolle an einer Verbindungsstraße zwischen Deir ez-Zor und Raqqa haben Kräfte der Sicherheitsbehörde Asayîş diverse Waffen und Munition in einem Lkw sichergestellt. Die Kriegswerkzeuge waren offenbar für Schläferzellen der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) bestimmt.

Die Asayîş-Beamten hatten den Lkw vor Raqqa aus dem fließenden Verkehr gezogen und ihn einer Kontrolle unterzogen, heißt es in einer am Sonntag rausgegebenen Mitteilung. Dabei habe der Fahrer angegeben, nur Baumwolle geladen zu haben. Bei der Überprüfung des Führerhauses fanden die Einsatzkräfte aber bereits eine Pistole. Auf Nachfrage gaben der Mann und sein Begleiter schließlich an, dass in der Lkw-Ladung weitere Waffen versteckt wären.

Diese kamen dann in Baumwollsäcken auf dem Anhänger des Fahrzeugs zum Vorschein. Bei den Waffen handelt es sich um zwei Kalaschnikow-Maschinengewehre (auch bekannt als AK-47), zwanzig passende 30-Schuss-Magazine und rund 1.000 Schuss Extra-Munition, eine Handgranate sowie fünfzehn separate Aufschlagzünder, eine RPG-7-Panzerbüchse samt zwölf passenden Granaten, und ein Universal-Maschinengewehr vom Typ MG PK sowie mehr als 2.500 Projektile im Kaliber 7,62 × 54 mm R.

Video von der Lkw-Kontrolle

Die Asayîş stellte das gesamte Kriegsgerät sicher und nahm die beiden Männer fest. Gegen sie wurde ein Verfahren wegen des Verdachts der Unterstützung einer Terrororganisation und eines Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet. Die weiteren Ermittlungen wird der Gerechtigkeitsrat von Nord- und Ostsyrien übernehmen.

IS-Zellen immer noch aktiv

Der IS hatte 2014 weite Teile des Irak und Syriens überrannt und eine Schreckensherrschaft installiert. Über die Staatsgrenzen hinweg rief die Dschihadistenmiliz ein „Kalifat“ aus. Im ezidischen Hauptsiedlungsgebiet Şengal im Nordwesten des Iraks verübte der IS im August 2014 einen Genozid und Femizid, mehr als 10.000 Menschen wurden ermordet. 2017 konnte der IS aus dem Irak und zwei Jahre später aus Syrien vertrieben werden. Trotz Zerschlagung der Territorialherrschaft der Terrormiliz im März 2019 sind Schläferzellen des IS weiterhin aktiv und verüben Anschläge. Kurz vor der Jahreswende war ein ranghohes Mitglied der Terrorgruppe bei einem gemeinsamen Einsatz von QSD, Asayîş und der internationalen Anti-IS-Koalition im Auffanglager Hol getötet worden.

Titelfoto: Kämpfer der Asayîş-Antiterroreinheit HAT in Qamişlo, April 2021 © Şopdarên Rojê