QSD widersprechen türkischem Verteidigungsministerium

Die QSD dementieren einen Bericht des türkischen Verteidigungsministeriums, wonach sechs ihrer Mitglieder bei einem „versuchten Angriff“ in der illegalen Besatzungszone im Nordwesten Syriens getötet worden seien.

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben eine Meldung des türkischen Verteidigungsministeriums dementiert, wonach sechs ihrer Mitglieder bei einem vermeintlichen Angriffsversuch auf türkische Truppen in der Besatzungszone getötet worden seien. Der behauptete Angriff in einer nicht näher benannten Gegend im „Gebiet der Operation Friedensquelle“, wie die Türkei zynisch die illegale Besatzungszone in den nördlichen und nordwestlichen Regionen von Syrien nennt, sei frei erfunden. „Die Kämpferinnen und Kämpfer der QSD haben keinen Angriff gegen den türkischen Staat unternommen. Insofern entspricht die Behauptung, dass Mitglieder bei einer Gegenreaktion ums Leben gekommen wären, nicht der Wahrheit“, teilte das QSD-Pressezentrum am Sonntag mit.

Angeblicher Angriffsversuch einen Tag nach Treffen von Spitzenmilitärs

Die Erklärung des türkischen Verteidigungsministeriums über einen angeblichen Angriff auf ihre Soldaten durch die QSD kommt nur einen Tag nach einem Treffen zwischen dem QSD-Generalkommandanten Mazlum Abdi und dem Kommandeur des US-Zentralkommandos im Pentagon (CENTCOM), Kenneth McKenzie, und Generalleutnant Paul T. Calvert, Kommandeur der Operation „Inherent Resolve“. Die drei Spitzenmilitärs hatten sich gestern in Hesekê getroffen und über sicherheitspolitische und wirtschaftliche Herausforderungen in den Autonomiegebieten von Nord- und Ostsyrien gesprochen. Den QSD sei bei der Zusammenkunft signalisiert worden, dass die Präsenz der Koalitionstruppen im Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat” (IS) fortgesetzt werde, schrieb Abdi im Kurznachrichtendienst Twitter. Die Zusammenarbeit bei den Bemühungen für Schutz und Stabilität in der Region bleibe erhalten.

US-Engagement für Wiedereröffnung des Grenzübergangs Yarubiyah

Am vergangenen Wochenende hatte bereits eine Delegation des US-Außenministeriums den Nordosten von Syrien besucht, darunter der stellvertretende Staatssekretär im US-Außenministerium Joey Hood und der stellvertretende Gesandte für Syrien David Brownstein. Es handelte sich um die erste offizielle Rojava-Reise einer US-Abordnung seit dem Amtsantritt von Präsident Joe Biden. Ein wichtiges Thema bei den Gesprächen war die Bereitstellung von humanitären Hilfsgütern. Hood bekräftigte, dass die Vereinigten Staaten „mit gleichgesinnten Ländern“ zusammenarbeiten wollen, um die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Yarubiyah (ku. Til Koçer) an der syrisch-irakischen Grenze für den UN-Mechanismus zu gewährleisten. Yarubiyah war der einzige Grenzübergang, über den offizielle Hilfsgüter der Vereinten Nationen unabhängig vom syrischen Regime in Damaskus in den Nordosten des Landes gelangen konnten – verankert in der UN-Resolution 2156 zur grenzüberschreitenden Humanitären Hilfe (Cross-Border-Hilfe) in Syrien. Seit Januar 2020 ist dieser Grenzübergang aufgrund eines Vetos von Russland und China im UN-Sicherheitsrat geschlossen.