Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben sich zu der aktuellen Angriffswelle der Türkei in der nordostsyrischen Autonomieregion geäußert. In der am Donnerstagabend veröffentlichten Erklärung teilt die Generalkommandantur der QSD mit: „In dieser Woche kam es zu einer alarmierenden Eskalation der brutalen Aggression des türkischen Besatzerstaats in besiedelten Gebieten in Nord- und Ostsyrien. Besonders betroffen war die Region Şehba, die Vertriebenen aus Efrîn Zuflucht bietet, sowie Gebiete um Minbic, Ain Issa und in der Cizîrê. Die direkten Angriffe auf die Zivilbevölkerung, einschließlich Frauen und Kinder, haben zum tragischen Tod von drei Zivilpersonen geführt. Vier weitere wurden durch diese brutalen Angriffe verletzt, darunter zwei Kinder.“
Die Angriffswelle sei „über einen langen Zeitraum hinweg akribisch geplant“ worden, der türkische Staat habe „auf günstige Umstände“ gewartet, so die QSD. Der multiethnische Militärverband wirft internationalen Institutionen vor, die dokumentierten und unbestreitbaren Verbrechen der Türkei auf syrischem Territorium zu dulden: „Diese Verbrechen richten sich speziell gegen unser Volk in Nord- und Ostsyrien. Darüber hinaus verschlimmert die unverhohlene Unterstützung und Billigung unkontrollierter terroristischer Organisationen, einschließlich IS-Zellen und krimineller Gruppen, in den besetzten Gebieten den Ernst der Lage noch.“
Die aktuelle Aggression könne nicht losgelöst von dem Hintergedanken der türkischen Besatzungsmacht betrachtet werden, „die Aufmerksamkeit von ihren kolonialen Bestrebungen auf syrischem Boden und den daraus resultierenden Auswirkungen auf die Zukunft und Einheit Syriens abzulenken. Die Besatzung zielt auch darauf ab, für ihre Soldaten und Söldner in Syrien günstige Ergebnisse zu erzielen, sowohl in bestehenden als auch in künftigen Abkommen mit internationalen Mächten. Diese ruchlosen Ziele sind die treibende Kraft hinter allen Angriffen auf unsere Region“.
Mit der die Angriffe begleitenden Propaganda versuche der türkische Staat, „alle nationalen Kräfte zu schwächen, die sich den kolonialen Plänen widersetzen, und sie davon abzuhalten, sich auf eine Konfrontation einzulassen. Alle syrischen Parteien müssen erkennen, dass eine Schwächung unserer Kräfte nur den Weg für weitere türkische Übergriffe auf syrisches Territorium und Einmischungen in souveräne Entscheidungen ebnet, sowohl in der Gegenwart als auch in der Zukunft.“
Die QSD weisen darauf hin, dass der türkische Staat und seine Söldner nicht nur mit bewaffneten Kräften, „sondern auch mit dem unbeugsamen Willen und der unerschütterlichen Entschlossenheit unseres Volkes konfrontiert“ seien. Die Bevölkerung in Nord- und Ostsyrien habe die Bedeutung des Widerstands gegen die Angriffe erkannt, zugleich seien Kämpfer:innen an der Front im unermüdlichen Einsatz. „Die Beharrlichkeit der Besatzer in ihren aggressiven und kriminellen Handlungen wird nicht ungestraft bleiben. Unsere QSD-Kräfte setzen sich entschlossen für den Schutz der Region und all ihrer Bestandteile ein und arbeiten unermüdlich daran, eine sichere und stabile Zukunft zu gewährleisten“, so die QSD-Kommandantur.
Foto: Beerdigung von Gefallenen in Kobanê, 15. Juni 2023 (ANHA)