QSD geben Erklärung zu UNICEF-Statement ab

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) bezeichnen die Stellungnahme des UNICEF-Vertreters für Syrien nach dem Besuch des Gefängnisses von Hesekê als „unverantwortlich“.

Eine Abordnung des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) unter der Leitung von Bo Viktor Nylund hat am Samstag das Sina-Gefängnis in Hesekê besucht, um die Bedingungen der internierten Minderjährigen zu überprüfen. Der UNICEF-Vertreter Nylund erklärte im Anschluss an den Besuch, dass die Situation der Minderjährigen „unglaublich prekär“ sei: „Die Kinder hätten gar nicht erst dort sein dürfen.“ So hatte Nylund unter anderem fälschlich behauptet, Hilfsorganisationen würden seit Jahren keinen Zugang haben. Er unterstellte, die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) würden UNICEF durch die Einschränkung des Zugangs „benutzen“. Die QSD werfen Nylund vor, ein verzerrtes Bild darzustellen, um Hilfe für die Jugendlichen zu mobilisieren. Dies sei „beschämend“ und schade dem Ansehen von UNICEF.

Nylunds Erklärungen widersprechen denen von UNICEF“

In dem Statement des Büros für Außenbeziehungen der QSD zu der Erklärung Nylunds heißt es: „Während die Demokratischen Kräfte Syriens die offizielle Erklärung des UNICEF-Büros in Syrien vom 6. Februar begrüßen, nachdem diesem trotz der außergewöhnlichen Sicherheitsbedingungen Zugang zum Gefangenenlager für IS-Terroristen in Hesekê gewährt worden war, verurteilen wir gleichzeitig die in der New York Times getätigten Aussagen des UNICEF-Vertreters in Syrien, Herrn Bo Viktor Nylund, über die Situation von Jugendlichen, die mit dem IS in Verbindung gebracht werden. Seine Aussagen enthalten Ungenauigkeiten und unfaire tatsachenwidrige Darstellungen, die auch der offiziellen Erklärung von UNICEF selbst widersprechen. Dies ist widersprüchlich und unprofessionell.

Verdrehung der Tatsachen nicht hinnehmbar“

Es ist nicht hinnehmbar, dass Tatsachen verdreht, das Bild unserer Streitkräfte verzerrt und die enormen Anstrengungen, die unternommen wurden, um das Leben der Jugendlichen zu schützen und ihre Grundbedürfnisse zu erfüllen, geleugnet werden. Deshalb müssen die folgenden Details klargestellt werden:

Erstens: Die Jugendlichen, die mit dem IS in Verbindung gebracht werden, befanden sich nicht in der alten Haftanstalt, als UNICEF sie besuchte, sondern in einer anderen, weil die alte Haftanstalt aufgrund von Militäroperationen außer Betrieb genommen worden war. Davon konnte sich Herr Nylund selbst überzeugen. Der Ansatz, das Problem aufzuspalten und nicht als Ganzes anzugehen, ist subjektiv und inakzeptabel, denn die meisten Länder, die Staatsangehörige unter diesen Jugendlichen haben, sowie die internationalen Organisationen einschließlich UNICEF kennen alle Details im Zusammenhang mit der Verlegung von Jugendlichen aufgrund einer Notsituation, die eine Bedrohung für den Frieden und die Sicherheit vor Ort darstellte, und die Vertreibung von mehr als 30.000 Tausend Zivilist:innen und den Tod von Dutzenden unserer Kämpfer:innen zum Schutz der Bevölkerung und der Region und zum Schutz auch dieser Jugendlichen verursachte.

Zweitens: Das durchgestochene Foto der Jugendlichen, das UNICEF der New York Times zur Verfügung gestellt hat, zeigt einen provisorischen Schlafsaal, in dem die Jugendlichen untergebracht waren, weil die Hauptschlafsäle während des Besuchs renoviert und saniert wurden. Das Foto wurde aufgenommen, während die Jugendlichen am Nachmittag Gruppengebete verrichteten. Das Foto spiegelt nicht die Situation der Jugendlichen im Inneren des Gefangenenlagers wider.

Drittens: Die Jugendlichen in der Haftanstalt erhalten täglich drei Hauptmahlzeiten, sauberes Wasser und medizinische Versorgung durch das medizinische Personal der Haftanstalt.

Viertens: Der Zugang von humanitären Akteuren (internationalen Nichtregierungsorganisationen) zu Jugendlichen in der Haftanstalt, um sie zu unterstützen, war von Anfang des Jahres 2020 an, bis die Haftanstalt am 20. Januar einem bewaffneten Angriff von IS-Mitgliedern ausgesetzt war, möglich und wurde aus reinen Sicherheitsgründen im Zusammenhang mit der Notsituation eingestellt.

Humanitäre Organisationen erhalten wieder Zugang, wenn Sicherheitslage stabil ist“

Die Demokratischen Kräfte Syriens bestätigen, dass die aktiven humanitären Organisationen Zugang zum Jugendgefängnis erhalten werden, sobald sich die Sicherheitslage stabilisiert hat und die terroristischen Bedrohungen beendet sind, und dass die Rehabilitationsprogramme wie geplant wieder aufgenommen werden, um die Kinder in ihre Herkunftsländer zurückzuführen und in die Gesellschaft zu integrieren.

Verzerrungen schaden dem Ansehen von UNICEF“

Es sollten keine Tatsachen verdreht werden und die Bemühungen der QSD verzerrt werden, um Unterstützung und Hilfe aus Ländern und von betroffenen Parteien für die Beendigung dieser Krise der Jugendlichen, die mit dem IS in Verbindung stehen und in Nord- und Ostsyrien gestrandet sind, zu mobilisieren. Das ist beschämend, widerspricht den Grundlagen der humanitären Arbeit in einem System wie dem der Vereinten Nationen und schadet UNICEF.

Gleichzeitig würdigen die Demokratischen Kräfte Syriens die Rolle aller internationalen Organisationen und internationalen Nichtregierungsorganisationen für ihr schnelles und außergewöhnliches Eingreifen unter schwierigsten Umständen, um die Grundbedürfnisse und die medizinische Versorgung der Jugendlichen in der Haftanstalt zu gewährleisten.“

Sina-Gefängnis: 700 Minderjährige im Rehabilitationszentrum

In dem Haftzentrum waren zum Zeitpunkt der versuchten Erstürmung durch den sogenannten Islamischen Staat (IS) am 20. Januar 4.100 Islamisten interniert, die den bewaffneten Einheiten des IS angehörten. Ungefähr 700 Minderjährige befanden sich in einem gesonderten Block, der als Rehabilitationszentrum genutzt wurde. Diese Jungen im Alter unter 18 Jahren wurden vor ihrer Internierung in der IS-Jugendorganisation „Junglöwen des Kalifats“ militärisch ausgebildet und ideologisch indoktriniert.