Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben in einem Lager unweit von Minbic knapp 20 Millionen Tabletten des Aufputschmittels Captagon entdeckt. Die amphetaminbasierten Pillen waren in Pflastersteinen versteckt, wie das Bündnis am Montag mitteilte. Laut einem Sprecher der QSD stammte die Lieferung aus Tartus. Die Hafenstadt im Westen des Landes wird vom syrischen Regime kontrolliert.
Es ist der bislang größte Fund von Captagon in der Autonomieregion Nord- und Ostsyriens. Die Ermittlungen, die zum Auffinden der Pillen führten, wurden durch einen Hinweis an die QSD ausgelöst. Entdeckt wurde die Lieferung bereits in der vergangenen Woche. Das weitere Vorgehen der QSD konzentriert sich nun auf die Hersteller und Abnehmer der Drogen.
Die in Minbic gefundenden Pillen wurden bereits vernichtet | Video: QSD/Handout
Captagon ist ein in den 1960er Jahren als Medikament entwickeltes Amphetamin, das laut Behörden stark abhängig macht. Es kann auch Depressionen, Angstzustände und Halluzinationen auslösen. Es wird inzwischen illegal produziert und ist gerade im Nahen Osten weit verbreitet, viele Labore befinden sich in den vom Regime kontrollierten Gebieten in Syrien.
Die QSD und auch die Behörde für innere Sicherheit (Asayîş) gehen regelmäßig gegen die Produktion und den Schmuggel von Captagon vor. Mitte Februar waren auf einem Grundstück zwischen Raqqa und Minbic mehr als 325.000 Tabletten der synthetischen Droge von der Asayîş gefunden worden. Die in Säcken verpackt versteckten Pillen waren auf einer illegalen Müllhalde am Ufer des Euphrat abgelegt worden und sollten von dort „in ein Nachbarland“ geschmuggelt werden. Dies konnte durch den Einsatz verhindert werden.