Jordanische Grenzschutztruppen haben an der Grenze zu Syrien fünf mutmaßliche Drogenschmuggler getötet. Diese hätten laut jordanischen Armeeangaben am Sonntagmorgen versucht, große Mengen Rauschgift illegal ins Land zu schleusen. Vier vermeintliche Schmuggler seien bei dem Einsatz zudem verletzt worden.
Jordanien kämpft seit Jahren gegen den Drogenhandel aus Syrien. An der 362 Kilometer langen Nordgrenze des Königreichs kommt es regelmäßig zu Zusammenstößen, da Schmuggler das Land als Transitland für den Rauschgiftschmuggel in die Golfstaaten nutzen.
Auch werden immer wieder vermeintliche Drogenschmuggler gezielt von Jordaniens Luftwaffe völkerrechtswidrig ins Visier genommen. Im Januar hatten jordanische Kampfjets in Syrien mindestens acht Menschen getötet, die in den Drogenhandel verwickelt gewesen seien.
Seit Ausbruch des Krieges in Syrien floriert der Drogenhandel im Land und zählt zu einer der Haupteinnahmequellen des syrischen Regimes. Vor allem Captagon, das am häufigsten konsumierte Amphetamin im Nahen Osten, spielt im Krieg eine wichtige Rolle.
Captagon ist ein in den 1960er Jahren als Medikament entwickeltes Amphetamin, das laut Behörden stark abhängig macht. Es kann auch Depressionen, Angstzustände und Halluzinationen auslösen. Der Export der Pillen verschaffte schon der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) und anderen in den Syrien-Krieg involvierten Dschihadistengruppen Einkünfte. Die britische Regierung schätzt, dass das illegale Aufputschmittel Captagon der Führung in Damaskus rund 57 Milliarden Dollar im Jahr einbringt.
Der Kampf gegen den Schmuggel von Captagon ist auch in Nord- und Ostsyrien ein Problem, das die Autonomieverwaltung vor große Herausforderungen stellt. Am Sonntag hatten die internen Sicherheitskräfte mitgeteilt, bei einem Anti-Drogen-Einsatz vor wenigen Tagen zwischen Raqqa und Minbic mehr als 50 Kilogramm Captagon in Form von über 325.000 Pillen beschlagnahmt zu haben.