Großeinsatz gegen Drogenkriminalität in Raqqa

In einem Großeinsatz gegen die organisierte Drogenkriminalität sind im nordsyrischen Raqqa mehr als vierzig Beschuldigte festgenommen worden. Über eine halbe Million Captagon-Pillen und andere Substanzen wurden sichergestellt.

Der Asayîş in Raqqa ist ein großer Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität gelungen. Während einer 24-Stündigen Operation haben Sicherheitskräfte mehr als vierzig Verdächtige festgenommen und diverse Substanzen sichergestellt, sagte Elî Hesen von der Generalkommandantur der Asayîş am Freitag nach dem Einsatz.

Sowohl in Raqqa als auch im ländlichen Umland der Region im nördlichen Syrien seien zahlreiche Razzien durchgeführt worden. Den insgesamt 42 Beschuldigten wird der Konsum, die unerlaubte Einfuhr und das Herstellen von Betäubungsmitteln vorgeworfen sowie teils bandenmäßiges Handeln mit Drogen in nicht geringen Mengen – oder Beihilfe zu den mutmaßlichen Taten. Der Einsatz hatte bereits in der Nacht zum Freitag begonnen, sagte Hesen. Insgesamt waren hunderte Sicherheitskräfte an der mehrstündigen Aktion beteiligt.

„Es handelt sich um eine Vergeltungsoperation für die Gefallenen von Hamza Beg“, sagte Hesen. Das ist die Ortschaft in der Koçerat-Region bei Dêrik, in der die Ausbildungsakademie der Antidrogeneinheit der Kräfte für innere Sicherheit der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien angesiedelt ist. Am 8. Oktober hatten türkische Kampfflugzeuge das Gebäude in mehreren Angriffswellen bombardiert. 29 Angehörige der Einheit kamen bei den Angriffen ums Leben, fast genauso viele wurden teils schwer verletzt.

Wie hoch der Straßenverkaufswert der sichergestellten Drogen ist, steht nach derzeitigem Ermittlungsstand noch nicht fest. Dazu gehörten jedoch knapp 560.000 Captagon-Pillen, sechzig Cannabis-Pflanzen, 2,7 Kilogramm Crystal Meth und weitere Betäubungsmittel. Zudem seien diverse Schusswaffen und Munition, darunter zwei Kalaschnikow-Maschinengewehre und fünf Handgranaten sowie Beweismittel wie Handys konfisziert worden.

Der Großeinsatz in Raqqa sei nur der erste Schritt in der Operation gegen die organisierte Drogenkriminalität in der Autonomieregion Nord- und Ostsyriens, sagte Hesen. Zwar sei bereits ein großer Schlag gegen den organisierten Drogenhandel gelungen. „Unsere Einsätze werden jedoch fortgesetzt, bis der soziale Frieden gewährleistet ist. Für diese Arbeit sind Hinweise aus der Bevölkerung sehr hilfreich.“ Drogen und Suchtmittel verursachten in der Region erhebliche gesundheitliche, soziale und volkswirtschaftliche Probleme. „Dagegen wird die Asayîş konsequent vorgehen, scharfe Kontrollen durchführen und Hinweise aus der Bevölkerung jederzeit entgegennehmen“, erklärte Hesen.