QSD berichten von schweren Luftangriffen auf Kobanê

Die Türkei setzt ihre Kriegshandlungen gegen Nord- und Ostsyrien fort. Die Demokratischen Kräfte Syriens berichten von einer Luftangriffsserie am Vortag, die Teile von Kobanê, aber auch das Umland von Minbic und die Tişrîn-Talsperre betraf.

Türkische Militärgewalt

Die Türkei setzt ihre Kriegshandlungen gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien fort. Das Medien- und Kommunikationszentrum der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) berichteten am Montag von einer Luftangriffsserie am Vortag, die Teile von Kobanê betraf. Die Bomben gingen unter anderem in Dörfern und Siedlungen im Süden von Kobanê, vornehmlich in Ortschaften am Rande der Qereqozax-Brücke, nieder und verursachten schweren Sachschaden. Intensiver Artilleriebeschuss, Raketenfeuer und Panzerangriffe begleiteten die „wahllosen Attacken“ – ebenso wie Aufklärungsdrohnen, die ohne nennenswerte Unterbrechung im Luftraum über Rojava unterwegs seien, so die QSD.

Auch der Westen Kobanês wurde von Kampfflugzeugen des türkischen Staates erfasst. Dort wurde eine Wasserstation betriebsunfähig bombardiert, die das Zentrum der Stadt sowie umliegende Siedlungen versorgte. Nach Angaben der Demokratischen Selbstverwaltung Nord- und Ostsyrien (DAANES) sind dadurch rund 200.000 Menschen von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten. Die humanitäre Lage in der Region dürfte sich in den kommenden Tagen weiter verschlechtern, da auch die Tişrîn-Talsperre seit Monaten infolge türkischer Bombardierungen außer Betrieb ist.

Reaktionen der QSD

Auch in zivilen Siedlungsgebieten südöstlich von Minbic (Manbidsch), darunter im Ort Dschibb Scheich Ubeid, sowie in unmittelbarer Umgebung des Tişrîn-Damms erfassten die QSD eigenen Angaben nach am Sonntag sowohl Artillerie- als auch Luftangriffe. Hier sei es im Rahmen der „legitimen Selbstverteidigung“ zu Reaktionen auf den Beschuss gekommen. Das Bündnis berichtete in seiner Erklärung von Präzisionsschlägen und Drohnenangriffen auf Stützpunkte, Ansammlungen und Fahrzeuge von Söldnern der Türkei-gesteuerten Dschihadistentruppe „Syrische Nationalarmee“ (SNA). Dabei seien mindestens zwei Söldner getötet und sechs weitere verletzt worden. Außerdem wurden zwei Selbstmorddrohnen der SNA abgeschossen.