QSD: Beginn eines politischen Prozesses bedeutet das Ende des IS

Vor einem Jahr wurde die Territorialherrschaft des IS in Syrien zerschlagen und der militärische Sieg über die Terrororganisation proklamiert. Die QSD erklären, dass erst der Beginn eines politischen Prozesses das Ende des IS bedeutet.

Die Generalkommandantur der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) hat eine schriftliche Stellungnahme zum Sieg über den „Islamischen Staat“ (IS) vor einem Jahr abgegeben:

„Als Generalkommandantur der QSD feiern wir den Jahrestag des Siegs über den IS. Am 23. März 2019 wurde die Organisation IS zerschlagen. Das gesamte Territorium Nord- und Ostsyriens wurde nach der fünfjährigen Zusammenarbeit mit der internationalen Koalition, die mit dem Kampf um Kobanê begann, befreit. Diese Zusammenarbeit gegen die mögliche IS-Gefahr für die Welt wird auch heute noch fortgesetzt.

Nach der Beendigung der Militäroperation gegen die Terrororganisation wurde hinsichtlich der gefangenen IS-Mitglieder und ihrer Familien ein noch größerer Kampf geführt und bei 305 Aktionen gegen verdeckte Zellenstrukturen wurden 376 IS-Terroristen festgesetzt. Innerhalb dieser Zusammenarbeit war die größte Operation die gegen den IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi und weitere Anführer. Unsere Aktivitäten im Rahmen dieses Kampfes gehen weiter.

Da es keinerlei internationale Unterstützung gibt, bedeuten die gefangenen IS-Mitglieder und ihre Angehörigen ein großes Problem für uns. In dieser Angelegenheit und für die Aufklärung des Verbleibs von Hunderten vom IS verschleppten Menschen erwarten wir Unterstützung.

Die Besatzungsangriffe des türkischen Staates auf Serêkaniyê (Ras al-Ain) und Girê Spî (Tall Abyad) haben sich negativ auf unsere Operationen gegen den IS ausgewirkt. Wir waren gezwungen, Einheiten zu verlegen. Die Kräfte der internationalen Koalition wurden zurückgezogen. In Regionen wie Raqqa, Minbic, Tabqa und Girê Spî wurden die Operationen gegen den IS eingeschränkt. Der IS versuchte diese Gelegenheit zu nutzen und sich neu zu organisieren. Unsere der Autonomieverwaltung unterstellten Kräfte haben jedoch erneut interveniert, um die Stabilität und Sicherheit der Region zu gewährleisten.

Darüber hinaus haben wir dokumentiert, dass früher dem IS zugehörige radikale Dschihadisten an der Besatzung von Serêkaniyê und Girê Spî teilgenommen haben. Dadurch ist die gesamte Region gefährdet. Die internationale Gemeinschaft muss diese Situation berücksichtigen und dafür sorgen, dass die durch die Besatzung vertriebenen Menschen in ihre Heimatorte zurückkehren können.

Heute ist ein Jahr vergangen, seitdem wir das angebliche Kalifat des IS zerschlagen haben. Da die IS-Gefahr trotzdem weiterhin besteht, müssen wir unsere Maßnahmen fortsetzen. Wenn die Vertreter*innen der Region dem internationalen Dialog ferngehalten werden, wird die IS-Gefahr zurückkehren. Die wirtschaftlich und militärisch immer noch starke Organisation kann von dem Chaos profitieren und erneut belebt werden. Aus diesem Grund bedeutet der Beginn eines politischen Prozesses in Syrien das Ende für den IS. Als QSD erklären wir, dass wir die Garantie eines freien und pluralistischen Syriens sind.“