Siegesfeier in Deir ez-Zor: „Der IS war wie ein Krebsgeschwür“

In Deir ez-Zor ist von den QSD der Sieg über den IS offiziell erklärt worden. Nach dem QSD-Kommandanten Mazlum Abdi haben sich Vertreter*innen der internationalen Koalition, der Autonomieverwaltung und des MSD geäußert.

Nach jahrelangem Kampf haben die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) heute den offiziellen Sieg über den „Islamischen Staat“ erklärt. Auf der Siegeszeremonie in Deir ez-Zor teilte der QSD-Kommandant Mazlum Abdi mit, dass insgesamt 52.000 Quadratkilometer in Syrien von der IS-Herrschaft befreit worden sind. In diesem Kampf sind 11.000 Menschen gefallen, 21.000 Kämpferinnen und Kämpfer wurden verletzt.

Die Zeremonie wurde mit Redebeiträgen von Vertreterinnen und Vertretern der internationalen Anti-IS-Koalition, der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien und des Demokratischen Syrienrates (MSD) fortgesetzt.

Internationale Koalition: Der Kampf gegen den IS wird fortgesetzt

Der US-Gesandte William Roebuck verwies auf die Rolle der USA in der internationalen Koalition gegen den IS, in der 59 Länder vertreten sind. Zugleich erklärte er, dass der Sieg über den IS „ohne unsere Partner in Syrien“ nicht möglich gewesen wäre. Wie zuvor der QSD-Kommandant Mazlum Abdi kündigte er eine Fortsetzung des Kampfes bis zur vollständigen Vernichtung des IS an.

Autonomieverwaltung: Kobanê war die Medizin gegen den IS

Als Ko-Vorsitzender der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien sagte Hamid al-Mihbash in seiner Rede: „Heute ist ein historischer Tag für die Völker Syriens und der gesamten Welt. Nord- und Ostsyrien sind vom Terror befreit. Die QSD haben ihre Aufgabe erfolgreich erfüllt. Man wird sich an die QSD als eine Friedenskraft für die Menschheit erinnern.“

Der IS habe sich wie ein Krebsgeschwür über weite Teile Syriens ausgebreitet, so al-Mibash. Der Widerstand der YPG/YPJ in Kobanê sei wie eine Medizin gewesen, mit der die Ausbreitung gestoppt worden sei.

Ilham Ahmed: 5000 IS-Gefangene müssen vor Gericht gestellt werden

Die MSD-Exekutivratsvorsitzende Ilham Ahmed wies darauf hin, dass die Gefahr des IS in der Region noch nicht gebannt sei: „In diesem Moment, in dem wir die Niederlage des Terrors deklarieren, hält die Gefahr in anderen Regionen Syriens weiter an. Dass eine Region befreit worden ist, heißt nicht, dass der Terror vollständig beendet ist. Es gibt weiterhin IS-Zellen und es besteht die Gefahr, dass der IS über regionale Kräfte erneut wieder auftaucht. Die kommende Zeit wird sehr intensiv werden.

Darüber hinaus gibt es 5000 gefangene IS-Mitglieder, die vor ein internationales Gericht gestellt werden müssen. Auch für die 80.000 Angehörigen vom IS muss eine Lösung gefunden werden. Als MSD vertreten wir die Meinung, dass hierfür internationale Unterstützung notwendig ist.“