Die türkische Armee hat Truppen an der Grenze nach Rojava zusammengezogen und droht mit einem Angriff. In Höhe der nordsyrischen Region Girê Spî und westlich des Euphrat finden Truppenbewegungen statt. In Kobanê sind heute Tausende Menschen auf dem Platz der Freien Frau zusammengekommen, um gegen die drohende Invasion zu protestieren.
In einem Redebeitrag machte Mistefa Ito als Ko-Vorsitzender des Kantonsrates von Kobanê auf den Grad des Hasses des türkischen Staates auf die Völker der Region aufmerksam. Grund dafür sei der gemeinsame Sieg der Menschen aus Nord- und Ostsyrien über die von der Türkei unterstützten terroristischen Gruppen. Die türkischen Drohungen seien nur möglich, weil die internationale Gemeinschaft dazu schweige, erklärte Ito und verwies auf die Situation in dem im vergangenen Jahr von der Türkei besetzten Kanton Efrîn.
Lebende Schutzschilde an der Grenze
Nach der Protestkundgebung im Stadtzentrum wurde beim Dorf Qeremox im Osten von Kobanê eine Menschenkette gebildet, bei der Parolen gegen die Besatzung und für die Geschwisterlichkeit der Völker gerufen wurden.
In Nord- und Ostsyrien sind weitere Protestaktionen geplant. In Girê Spî wollen die Menschen heute Abend auf die Straßen gehen.