Pro-türkische Milizen bombardieren Aleppo-Universität

In Syrien haben von der Türkei unterstützte Dschihadisten das Gelände der Universität Aleppo bombardiert.

In Syrien haben von der Türkei unterstützte Dschihadisten das Gelände der Universität von Aleppo bombardiert. Laut ANHA-Informationen schlug die Artillerie in unmittelbarer Nähe der Fakultät für Maschinenbau ein. Auf dem Gelände befindet sich außerdem ein Wohnheim mit Platz für 5000 Studierende. Zahlreiche Krankenwagen befinden sich auf dem Campus. Informationen über mögliche Verletzte oder Todesopfer liegen noch nicht vor.

Unterdessen weiten sich die Angriffe pro-türkischer Milizen auf syrische Regierungstruppen nordöstlich von Aleppo aus. Bei einem Angriff auf Stellungen der syrischen Armee in Şehba waren am Samstag zehn Soldaten ums Leben gekommen. Bei den anschließenden Gefechten wurden vier Dschihadisten getötet.

Nach den Angriffen haben die Dschihadisten eine neue Front eröffnet, um die auf Idlib vorrückenden Regimesoldaten aufzuhalten. An den am Freitag nahe der Stadt Saraqib (auch Sarakeb) von der türkischen Armee neu errichteten Militärposten sorgt die Türkei bereits für Nachschub. Wie es heißt, wurden den ganzen Tag über Truppen nach Saraqib verlegt, das die strategischen Verkehrswege M4 und M5 miteinander verbindet und knapp 20 Kilometer von Idlib entfernt ist.

Idlib und die Region nördlich von Aleppo bilden die letzte sogenannte „Rebellenhochburg”. Vor einigen Tagen hatte die syrische Armee die strategisch wichtige Stadt Maaret al-Numan zurückerobert, die seit 2012 von „Aufständischen” beherrscht worden war. Der Ort liegt an einem strategischen Verkehrsknotenpunkt in der umkämpften Provinz Idlib.  

In al-Zahra (Az-Zahra) im Westen von Aleppo explodierten zudem mindestens drei Autobomben. Verantwortlich soll das in Idlib herrschende Dschihadistenbündnis „Hayat Tahrir al-Sham“ sein, das vom Al-Qaida-Ableger Jabhat al-Nusra angeführt wird.