Operation gegen den IS in Camp Hol und Umgebung
Die Sicherheitskräfte der Region Nord- und Ostsyrien haben zusammen mit den YPJ und QSD eine Operation gegen IS-Zellen im Internierungslager Hol und den umliegenden Wüstengebieten gestartet.
Die Sicherheitskräfte der Region Nord- und Ostsyrien haben zusammen mit den YPJ und QSD eine Operation gegen IS-Zellen im Internierungslager Hol und den umliegenden Wüstengebieten gestartet.
Die Sicherheitskräfte (Asayîş) in Nord- und Ostsyrien haben zusammen mit den Frauenverteidigungseinheiten YPJ und den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) einen Einsatz gegen IS-Zellen in und um das Internierungslager Hol in der Nähe von Hesekê gestartet. Der Beginn der von der internationalen Koalition gegen den IS unterstützten Operation „Enduring Security“ wurde am Mittwochvormittag in Camp Hol bekannt gegeben. Die YPJ-Pressesprecherin Rûken Cemal und der Asayîş-Verantwortliche Qehreman Murad informierten auf Kurdisch und Arabisch über den Hintergrund des Einsatzes.
Asayîş, YPJ und QSD informieren über Operation gegen den IS
Wie auf der Pressekonferenz mitgeteilt wurde, sind im vergangenen Jahr vermehrte Bewegungen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Camp Hol und im südlichen und nördlichen Umland der Stadt al-Hol beobachtet worden. Zellen des IS hätten zahlreiche Anschläge gegen die Binnenvertriebenen und Sicherheitskräfte des Lagers verübt und weitere Anschläge geplant, die vereitelt werden konnten, mehrere Beteiligte seien gefasst worden.
„Als Reaktion darauf haben unsere Kräfte intensivere Präventivoperationen durchgeführt und anhaltenden Druck auf die IS-Terrorzellen ausgeübt. Dies hat zu bedeutenden Ergebnissen geführt, darunter die Ausschaltung vieler Zellen und ihrer Anführer und die Verhinderung von Angriffen auf die Sicherheit und Stabilität sowie auf die Bevölkerung und die Militär- und Sicherheitskräfte“, so die gemeinsame Erklärung der Asayîş, YPJ und QSD.
Einsatzkräfte in Camp Hol © Ronahi TV: In dem Lager leben rund 50.000 Menschen, darunter neben Binnenflüchtlingen aus Syrien und Irak auch Tausende Frauen und Kinder aus vielen verschiedenen Ländern, die nach der Zerschlagung der letzten IS-Enklave in Ostsyrien im Frühjahr 2019 in Camp Hol untergebracht wurden. Die Selbstverwaltung der Region Nord- und Ostsyrien (AANES) warnt seit Jahren davor, dass das Lager aufgrund der internierten Islamistinnen eine tickende Zeitbombe ist und dort eine neue IS-Generation heranwächst.
Auf der Pressekonferenz wurde auf die strategische und propagandistische Bedeutung von Camp Hol hinsichtlich der Reaktivierung des IS hingewiesen. Die Wüste und die abgelegenen Gebiete in der Umgebung von Hol und Şedadê (al-Shaddadi) dienten als Drehscheibe für terroristische Operationen und die Planung von Angriffen auf Lager und Gefängnisse, in denen IS-Mitglieder inhaftiert seien. In Camp Hol habe es mehrere Fluchtversuche gegeben, zugleich sei versucht worden, in bestimmten Sektoren des Lagers Chaos zu stiften, um die Sicherheitskräfte abzulenken.
Der IS ist eine reale Gefahr
„Da die Aufmerksamkeit der Welt auf mehrere Kriege im Nahen Osten gerichtet ist, bleibt die Möglichkeit eines Wiederauflebens des IS eine reale Bedrohung“, betonten die Sprecher:innen auf der Pressekonferenz: „Als Fortsetzung unseres andauernden Kampfes und mit der Unterstützung und Hilfe der internationalen Koalitionstruppen kündigen wir heute den Start der Operation ,Enduring Security' an, um das Lager Hol und seine Umgebung zu durchsuchen. Die Operation zielt darauf ab, IS-Überreste und Kollaborateure innerhalb des Lagers zu verfolgen und die ländlichen Gebiete in der Umgebung zu sichern.“
Der Einsatz basiere „auf Informationen und Geständnissen von IS-Elementen, die bei früheren Operationen gefangen genommen wurden und die auf das Wiederaufleben der Aktivitäten terroristischer Zellen in Wüstengebieten und deren Planung von Anschlägen hinweisen. Der heimtückische Angriff auf eine Patrouille der internen Sicherheitskräfte auf der Straße zwischen Hol und Şedadê am 26. September, bei dem drei Mitglieder gefallen sind, erinnerte uns auf drastische Weise daran, dass der IS-Terror weiterhin eine Bedrohung für die Region darstellt und dass eine groß angelegte Operation zur Verfolgung und Beseitigung terroristischer Zellen eingeleitet werden muss.“