Halbjahresbilanz der QSD: 233 IS-Verdächtige gefasst

Nach Angaben der QSD sind in Nord- und Ostsyrien seit Jahresbeginn 233 IS-Verdächtige gefasst worden. Der Kampf gegen den islamistischen Terror wird durch die Angriffe der Türkei auf die Autonomieregion beeinträchtigt.

Kampf gegen islamistischen Terror in Nordostsyrien

Nach Angaben der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) sind in der nordostsyrischen Autonomieregion seit Jahresbeginn 233 IS-Verdächtige gefasst worden. Das Medienzentrum des multiethnischen Militärverbands teilte am Donnerstag auf seiner Website mit: „Im ersten Halbjahr 2024 startete der IS zahlreiche Angriffe in verschiedenen Regionen und versuchte, sich wieder zu etablieren. In Nord- und Ostsyrien blieben diese Terroranschläge jedoch weitgehend erfolglos.“ Die meisten Anschläge seien von den QSD vereitelt worden.

Laut der Mitteilung haben die QSD in den vergangenen sechs Monaten 28 Operationen in Kooperation mit der US-geführten Koalition gegen den IS durchgeführt. Darunter waren drei Großeinsätze im Auffang- und Internierungslager Hol sowie in der Umgebung von Raqqa und Hesekê. Die Operationen führten zur Festnahme von „233 Terroristen, Verdächtigen und Kollaborateuren“, so die QSD. Zehn Terroristen seien eliminiert worden, sechs weitere wurden bei gescheiterten Anschlägen getötet.

Die QSD wiesen darauf hin, dass der Kampf gegen den IS nicht die einzige Herausforderung in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien sei: „Unsere Kämpfer:innen engagieren sich auch in der legitimen Verteidigung gegen die türkische Besatzungsarmee und ihre Söldner sowie im Widerstand und in der Konfrontation mit Söldnern und Milizen, die mit den syrischen Geheimdiensten in Verbindung stehen.“

IS-Zellen immer noch aktiv

Der selbsternannte „Islamische Staat" hatte 2014 weite Teile des Irak und Syriens überrannt und eine Schreckensherrschaft installiert. Über die Staatsgrenzen hinweg rief die Dschihadistenmiliz ein „Kalifat“ aus. Im ezidischen Hauptsiedlungsgebiet Şengal im Nordwesten des Irak verübte der IS im August 2014 einen Genozid und Femizid, mehr als 10.000 Menschen wurden ermordet.

Seine erste Niederlage erlitt der IS in Kobanê, im März 2019 wurde nach jahrelangem Kampf unter hohen Opfern die letzte Enklave des IS-Kalifats in Ostsyrien von den QSD eingenommen. Trotz Zerschlagung der Territorialherrschaft sind Schläferzellen weiterhin aktiv und verüben Anschläge. 

Die QSD koordinieren ihre Operationen mit der US-geführten Internationalen Koalition und weisen immer wieder darauf hin, dass die Türkei den IS aktiv unterstützt und mit Angriffen auf die Autonomieregion den Antiterrorkampf untergräbt.