Das duch die Invasion der Türkei ausgelöste Kriegsgeschehen in den selbstverwalteten Gebieten Nord- und Ostsyriens geht unvermindert weiter. Insbesondere greifen der Nato-Partner und das von der Türkei kommandierte Dschihadistenbündnis SNA (Syrische Nationalarmee) die von christlichen Suryoye bewohnten Ortschaften um Til Temir (Tell Tamer), um ihre Besatzungszone nach Süden auszudehnen. Eine am Mittwoch in den späten Abendstunden gestartete Angriffswelle auf das Dorf Til Werid konnte von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) durchbrochen und zurückgeschlagen werden. Die Journalistin Rûken Cemal ist vor Ort und schilderte für ANF ihre Eindrücke.
„Bis vor wenigen Augenblicken waren noch Gefechtsgeräusche aus den umliegenden Dörfern Enekil Hawa und Til Mihemed zu vernehmen”, erklärt Cemal zunächst. „Nach Angaben der Bewohner*innen aus der Region begannen die Attacken gestern Abend gegen 22 Uhr Ortszeit. Die QSD haben entsprechend reagiert und sind zum Gegenangriff übergegangen. Somit konnten die Dschihadisten zurückgedrängt werden”, so die Journalistin.
Cemal berichtet zudem von fortgesetzten Angriffen auf Zirgan (Abu Rasen) bei Serêkaniyê (Ras al-Ain). Von einer Waffenruhe könne daher keine Rede sein. „Es findet weiterhin ein Krieg und Widerstand höchster Intensität statt. Das können wir an den Häusern hier erkennen”, erklärt Cemal. Da die Bomben willkürlich und in vielen Fällen absichtlich auf zivile Siedlungsgebiete abgeworfen werden, haben die Bombardierungen verheerende Konsequenzen für die Bevölkerung.