MSD: Türkischer Staat behindert Kampf gegen den IS

Der Demokratische Syrienrat (MSD) wirft der Türkei vor, durch ihre Angriffe auf Nordsyrien den Kampf gegen IS zu behindern. Im gesamten Krieg in Syrien habe die Türkei dschihadistische Gruppierungen unterstützt, so der MSD.

Der Demokratische Syrienrat (MSD) hat in einer Stellungnahme zu den Angriffen des türkischen Staates auf Nordsyrien erklärt, die Türkei behindere damit den Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS).

Damit reagierte der MSD, der Ende 2015 als Dachorganisation verschiedener gesellschaftlicher Komponenten, Völker und Minderheiten in Nordsyrien gegründet wurde, auf die Artillerieangriffe der türkischen Armee am 27. Oktober 2018 auf zwei Dörfer westlich von Kobanê. Der Angriff sei gänzlich ohne Anlass erfolgt, teilt der MSD mit:

„Der türkische Staat greift in einer Zeit, in der er beim Thema Idlib unter Druck steht, sichere Gebiete in Nordsyrien an. Dieser Angriff erfolgt außerdem in einer Zeit, in der die QSD kurz davor stehen, die letzten vom IS besetzten Gebiete in Deir ez-Zor zu befreien. Damit hat die Türkei ein weiteres Mal ihre Unterstützung des IS unter Beweis gestellt.

Die Syrien-Politik der Türkei ist darauf ausgelegt, Chaos zu schaffen und die Krise zu vertiefen. Die Bevölkerung wird damit großem Leid ausgesetzt. Während der sieben Jahre der Krise in Syrien hat die Türkei es vermieden, gegen das syrische Regime Krieg zu führen. Dschihadistischen Gruppen wie dem IS und al-Nusra hat sie grenzenlose Unterstützung geleistet. Für den eigenen Profit und um das in Nordsyrien entstehende demokratische Projekt zu vernichten, hat der türkische Staat seine Grenzen für die Dschihadisten weit offen gehalten.

Wir haben während der sieben Jahre der Syrien-Krise die Besonderheiten der Völker respektiert und dafür gekämpft, dass Hoffnung auf eine Veränderung entsteht. Wir sind nicht auf die internationalen und regionalen Machenschaften und Pläne hereingefallen und haben niemals Aggressionen gegen ein Nachbarland gezeigt. Bei der Besatzung von Efrîn haben wir auf Widerstand und die Verteidigung der Region gesetzt.

Wir verurteilen die Angriffe des türkischen Besatzerstaates auf Nordsyrien und rufen die Vereinten Nationen sowie die internationale Koalition gegen den IS dazu auf, angesichts der Angriffe der Türkei ihrer Verantwortung nachzukommen. Die Angriffe des türkischen Staates behindern den Kampf gegen den IS und führen zu einer erneuten Ausbreitung der Dschihadisten in Syrien. Auch das syrische Regime rufen wir dazu auf, nicht zu den Angriffen des türkischen Staates zu schweigen und im Rahmen der internationalen Gesetzgebung Maßnahmen zu ergreifen.“