YPG-Erklärung zu türkischen Angriffen auf Kobanê

Die türkische Armee hat ihre Angriffe auf Kobanê ausgeweitet. Die Volksverteidigungseinheiten haben angekündigt, keinen dieser grenzverletzenden Angriffe unbeantwortet zu lassen.

Die Volksverteidigungseinheiten YPG (Yekîneyên Parastina Gel) haben eine Erklärung zu den heutigen Angriffen der türkischen Armee auf den nordsyrischen Kanton Kobanê abgegeben. Bei dem grenzüberschreitenden Artilleriebeschuss auf mehrere Dörfer im Westen Kobanês ist nach YPG-Angaben ein Mitglied der Selbstverteidigungskräfte Erka Xweparastin ums Leben gekommen.

Der Panzer- und Mörserbeschuss auf die Dörfer Zormixar, Çarixlî, Siftek und Aşmê setzte heute um etwa 10.30 Uhr ein und hielt über mehrere Stunden an. Zahlreiche Häuser und Anbaugebiete der Zivilbevölkerung wurden getroffen und zerstört. In der Region kommt es immer wieder zu Grenzverletzungen durch das türkische Militär. Insbesondere das Dorf Zormixar scheint primäres Ziel für Angriffe türkischer Grenzsoldaten zu sein. Die YPG haben auf den Beschuss reagiert und angekündigt, die Provokationen, die „auf den Frieden und die Stabilität in Nordsyrien und Rojava abzielen“, nicht unbeantwortet zu lassen. Man werde nicht dulden, dass der sogenannte Islamische Staat mit solchen Angriffen unterstützt werde. Das Recht auf Selbstverteidigung werde selbstverständlich in Anspruch genommen.

Die Erklärung der YPG lautet:

„Dass die türkische Besatzungsarmee mit unbegründeten Angriffen nicht zögert, die Errungenschaften der Revolution von Rojava bei jeder sich bietenden Gelegenheit ins Visier zu nehmen, hat sich am heutigen Beispiel wieder einmal gezeigt. Am heutigen 28. Oktober wurden westlich von Kobanê die Dörfer Zormixar, Çarixlî, Siftek und Aşmê mit Mörsern und anderen Artilleriegeschossen angegriffen. Dabei wurde ein Mitglied der Erka Xweparastin tödlich verletzt. Auf diese Angriffe, durch die neue Konflikte in der Region entstehen sollen, um den Invasionsbemühungen Legitimität zu verleihen, haben wir umgehend mit schweren Waffen reagiert.

Zu einer Zeit, in der wir in Deir ez-Zor mit all unseren Kräften einen erbitterten Kampf gegen den IS-Terror führen, um den sogenannten Islamischen Staat aus unseren Ländern zu vertreiben, bedeuten die Angriffe der türkischen Besatzungsarmee nichts anderes als eine offene Unterstützung für den IS. Wir möchten nochmals bekräftigen, dass es sich bei diesem Angriff nicht um eine Reaktion einer Attacke oder Grenzverletzung unsererseits handelt. Hier geht es darum, neue Konflikte in der Region zu entfachen und der Terrormiliz IS Unterstützung zu bieten. Ganz gleich, woher Angriffe auf nordsyrisches Territorium auch kommen mögen; wir werden keinen dieser Angriffe unbeantwortet lassen und in jedem Fall unser Recht auf Selbstverteidigung in Anspruch nehmen.“