Minbic: Fünf tote Söldner und fortgesetzte Angriffe

Bei der versuchten Infiltrierung von Stellungen des Militärrats von Minbic sind fünf Dschihadisten getötet worden, darunter ein führendes Mitglied der Besatzungstruppen. Es kommt weiterhin zu Artillerieangriffen.

Bei der verhinderten Infiltrierung von Stellungen des Militärrats von Minbic (MMC) durch die Besatzungstruppen sind am Montag fünf pro-türkische Söldner getötet worden. Das teilt die Pressestelle des Militärrats in einer Stellungnahme mit. Unter den Toten befinde sich auch Mustafa Mahmoud Haj Ibrahim, Anführer der „Ersten Küstendivision“,  die früher der sogenannten FSA angehörte und seit der Invasion von Serêkaniyê und Girê Spî im Oktober 2019 Teil der von der Türkei gegründeten Söldnertruppe „Syrische Nationale Armee“ (SNA) ist.

Die Islamisten hatten am Vormittag versucht, in das Dorf Al-Gat im Nordosten von Minbic einzudringen und Verteidigungsposten des Militärrats zu überrennen. Daraufhin war es zu Gefechten mit Kämpferinnen und Kämpfer des MMC gekommen. Parallel zu dem Infiltrierungsversuch wurden das Umland von Gat sowie weitere Dörfer am Fluss Sajur von den Besatzungstruppen unter Artilleriefeuer gesetzt. Rund hundert Mörsergranaten seien in Wohngebieten bei Minbic und der benachbarten Stadt Bab bisher eingeschlagen, darunter in Hawsria, Umm Lens Sayada, Yilanli, Ereb Hassan, Kawakli, Buwayjj, Houti und Aoun al-Datat. Die Truppen des syrischen Regimes hätten nicht auf die Angriffe pro-türkischer Söldner reagiert, teilt der Militärrat weiter mit. Auch jetzt würden die Bombardierungen fortgesetzt. Ob Menschen aus der Zivilbevölkerung zu Schaden gekommen sind, war zunächst unklar.

Minbic von strategischer Bedeutung

Ähnlich wie Ain Issa ist auch Minbic für die Türkei von symbolischer und strategischer Bedeutung. Seit November nehmen die Angriffe auf beide Regionen immer heftigere Ausmaße an. Minbic stellte während der Herrschaft der Terrormiliz „Islamischer Staat” (IS) den Knotenpunkt zur logistischen Versorgung des selbsternannten Kalifats aus der Türkei dar. Daher ist die Befreiung der Stadt dem AKP/MHP-Regime immer ein besonderer Dorn im Auge gewesen. Von Anfang an war die selbstverwaltete Stadt Anschlägen des IS und anderer von der Türkei mobilisierter Schläferzellen ausgesetzt. Die Region wird nahezu täglich von Söldnern der sogenannten SNA mit Artilleriegranaten beschossen.