Angriff auf Til Temir von Militärrat zurückgeschlagen
Der Militärrat von Til Temir hat einen Angriff der Besatzungstruppen auf das Dorf Umm al-Keyf zurückgeschlagen. Mehrere Dschihadisten sind verletzt worden.
Der Militärrat von Til Temir hat einen Angriff der Besatzungstruppen auf das Dorf Umm al-Keyf zurückgeschlagen. Mehrere Dschihadisten sind verletzt worden.
Der Militärrat von Til Temir hat einen Angriff der türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen auf das Dorf Umm al-Keyf zurückgeschlagen. Bei den daraufhin ausgebrochenen Gefechten sei es zu mehreren Verletzten und vermutlich auch Toten unter den Angreifern gekommen, teilte ein Sprecher mit. Verluste in den Reihen des Militärrats gibt es offenbar nicht.
Der Angriff auf die Ortschaft Umm al-Keyf, die rund fünf Kilometer westlich von Til Temir im nordöstlichen Syrien liegt, erfolgte vom Dorf Qasimiye aus. „Wir haben auf Grundlage der legitimen Selbstverteidigung reagiert und die Aggressoren zurückgedrängt“, hieß es. Zeitgleich wurden die nahegelegenen Dörfer Tewila, Til Tewil und Til Gerabet von den Besatzungstruppen mit schwerer Artillerie bombardiert.
In Til Temir kommt es immer wieder zu Angriffen der Türkei und aus Ankara gesteuerten Dschihadisten. Die Bevölkerung der vorwiegend christlich besiedelten Stadt soll so zermürbt und in die Flucht getrieben werden.
Die Geschichte von Til Temir
Entlang des Khabur-Tals erstreckt sich der Fluss Khabur. Hier, wo die Stadt Til Temir (kurdischer Name: Girê Xurma), ein Spiegelbild des Bevölkerungsmosaiks Syrien liegt, ließen sich 1933 die Nestorianer – Assyrer aus Colemêrg (tr. Hakkari) –, die während des Genozids an den Christen im Osmanischen Reich zwischen 1914 und 1918 in den Nordirak geflohen waren, nieder. Das Siedlungsgebiet bekamen sie vom Völkerbund in Genf zugesprochen. Ihrem zweiten Exodus ging das Massaker von Simele voraus: etwa 9000 Assyrer, vor allem Männer und Jugendliche, wurden in verschiedenen Dörfern in der südkurdischen Region Dihok ermordet. Das besonders betroffene Dorf Simele wurde Namensgeber dieses Genozids. Dort starben unter der Führung des irakischen Militärs etwa 350 Menschen.
Weniger als tausend Christen übrig
Die Assyrer aus Colemêrg gründeten im flachen Tal des Khabur 33 Dörfer, chaldäische Christen ließen sich in weiteren drei Dörfern nieder. Vor Kriegsbeginn 2011 lebten hier noch etwa 20.000 assyrische Christen, in fast jeder Ortschaft gab es eine Kirche. Jetzt sind keine 1.000 Menschen mehr übrig. Wegen der Dschihadisten flohen fast alle Bewohner ins Ausland, die meisten gingen nach Kanada, Australien oder in die USA. Einige der Dörfer sind völlig leer, die Gebliebenen sind meist ältere Leute. Auch leben inzwischen einige hundert Binnenvertriebene aus anderen Regionen des Landes in Til Temir.