Milizführer bei Explosion in Efrîn getötet
Bei einer Explosion im nordsyrischen Efrîn ist ein Kommandant der Dschihadistenmiliz „Faylaq al-Sham“ getötet worden. Mindestens zehn Personen wurden verletzt.
Bei einer Explosion im nordsyrischen Efrîn ist ein Kommandant der Dschihadistenmiliz „Faylaq al-Sham“ getötet worden. Mindestens zehn Personen wurden verletzt.
Bei einer Explosion in der türkischen Besatzungszone Efrîn im Nordwesten von Syrien ist am Sonntag ein Milizführer getötet worden. Mindestens zehn weitere Personen, darunter mehrere Islamisten, wurden verletzt. Die Explosion wurde durch eine von bislang Unbekannten auf der Straße nach Cindirês gelegte Mine verursacht. Der Sprengsatz detonierte bei der Überfahrt des Hyundai Santa Fe von Hossein Bedra, führendes Mitglied der Dschihadistenmiliz „Faylaq al-Sham“ und Kommandant der sogenannten SNA („Syrische Nationalarmee), dem Proxyinvasionskorps der Türkei.
Die Region Efrîn ist seit März 2018 von der Türkei besetzt. Seit Beginn der Besatzung stehen in der einst sichersten Region ganz Syriens Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen auf der Tagesordnung. Die Türkei praktiziert neben einer klassischen Kolonialpolitik nach wie vor eine Politik der ethnischen Säuberungen, durch die Hunderttausende Menschen aus ihren angestammten Siedlungsgebieten vertrieben wurden. Die demografische Veränderung zu Gunsten der Türkei und ihres islamistischen Invasionskorps, Verbrechen wie Entführungen, Folter, Erpressung und Morde geschehen mit faktischer Billigung durch die internationale Staatengemeinschaft.
Ob der heutige Anschlag in Efrîn ein Vergeltungsakt gewesen ist oder als Ergebnis der Konflikte innerhalb der SNA-Milizen gewertet werden sollte, ist noch unklar. Nach der türkischen Invasion haben sich mit den „Befreiungskräften Efrîns“ (HRE) und dem „Operationszentrum Zorn der Oliven“ 2018 zwei Gruppierungen gebildet, die Anschläge auf die türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen verüben und sich zum Ziel gesetzt haben, Efrîn von der Besatzung zu befreien. In den vergangenen Wochen kam es aber auch immer wieder zu Spannungen zwischen den einzelnen Besatzungsmilizen.