In der von der Türkei und dschihadistischen Verbündeten besetzten Stadt Efrîn in Nordsyrien kommt es erneut zu schweren Gefechten zwischen einzelnen Milizen des Proxy-Invasionskorps „Syrische Nationalarmee” (SNA). Auslöser der Kämpfe war offenbar ein Angriff einer Fraktion der Miliz „Furqat al-Hamza” auf ein Geschäft einer aus Ost-Ghouta in Efrîn angesiedelten Dschihadistenfamilie. In den Laden seien zunächst mehrere Handgranaten geworfen worden, anschließend hätten Islamisten den Besitzer und dessen Sohn erschossen. Der Konflikt eskalierte daraufhin, sodass Angehörige der von Saudi-Arabien unterstützten Miliz „Jaish al-Islam” anrückten. Auf beiden Seiten ist es bereits zu Toten und Verletzten gekommen, im Stadtteil Mahmudiyê liegen sogar Leichen auf den Straßen. Auch mindestens zwei Minderjährige sollen ums Leben gekommen sein. Derweil wurde das Hauptquartier von Furqat al-Hamza in Brand gesteckt. Aus dem Gebäude ragen meterhohe Flammen in die Luft. Die Kämpfe halten weiter an.
Immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Milizen
In den von der Türkei okkupierten Gebieten in Nordsyrien kämpfen immer wieder Besatzungstruppen untereinander. Häufig sind Streitigkeiten um die Verteilung von Beute, Lösegeldern oder Schutzgeldern die Ursache. Insbesondere Efrîn, einst die stabilste Region ganz Syriens und sicherer Hafen für Hunderttausende Binnenvertriebene, die mustergültig für interreligiöse Vielfalt und für multiethnische Vielfalt war, ist gezeichnet von der Invasion. Morde, Entführungen, Verhaftungen und Verschwindenlassen stehen genauso auf der Tagesordnung wie Plünderungen, Zwangsarabisierung, Zwangstürkisierung und Islamisierung.