Vertreibung aus türkischer Besatzungszone dauert an

Nach wie vor flüchten Menschen in Nordsyrien vor den türkischen Besatzungstruppen. Täglich erreichen Dutzende Menschen aus der Besatzungszone das Autonomiegebiet.

Im Camp Girê Spî bei Raqqa sind über die Feiertage 365 weitere Vertriebene eingetroffen. In dem Lager, das nach der türkischen Invasion im vergangenen Oktober von der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien eingerichtet wurde, stehen inzwischen über 600 Zelte. Die Camp-Leitung versucht mit prekären Mitteln, die Präventionsmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus einzuhalten.

Einer der Neuankömmlinge in dem Camp ist Ismail al-Hisen aus dem Dorf Şergirakê bei Girê Spî (Tall Abyad). Wegen der fortgesetzten Angriffe der türkischen Besatzungstruppen hat er mit seiner Familie beschlossen, das Dorf zu verlassen. „Wir waren unseres Lebens nicht mehr sicher“, sagt er und bedankt sich bei der Camp-Leitung für die geleistete Unterstützung.

Bei der Invasion im Oktober 2019 sind Hunderttausende Menschen aus der Grenzregion zwischen Girê Spî und Serêkaniyê (Ras al-Ain) vertrieben worden. Die Angriffe der türkischen Armee und ihrer islamistischen Proxy-Truppen dauern weiter an. Die Türkei will ihre mit internationaler Unterstützung ausgehandelte Besatzungszone ausweiten.