In den von der türkisch-dschihadistischen Invasion geprägten Autonomiegebieten Nord- und Ostsyriens ist Trinkwasser mittlerweile eine knappe Ressource. Die Wasserquellen liegen meist in den Besatzungsgebieten, seitdem Islamisten das Wasserwerk in Elok (Allouk) östlich von Serêkaniyê (Ras al-Ain) vor sieben Monaten im Auftrag der Regierung in Ankara besetzten, sind der Großraum Hesekê mit bis zu einer Million Menschen sowie fast 30 Dörfer in der Region zwischen Til Temir und Zirgan (Abu Rasen) vollkommen von der Wasserversorgung abgeschnitten. Auch die Flüchtlingslager in Nord- und Ostsyrien, die zehntausende Binnenvertriebene beherbergen, sind vom Wassermangel betroffen.
Im Camp Waşokanî, das rund zwölf Kilometer von Hesekê entfernt liegt, leben inzwischen über zwölftausend Menschen aus Serêkaniyê. Die autonome Selbstverwaltung und die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) hatten zunächst aus verschiedenen Quellen Wasser abgepumpt und mit Tankern in das Lager und alle anderen Regionen gebracht, um die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Da diese Methode insbesondere seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie immer schwieriger wurde, mussten neue Lösungen her.
Zunächst wurde in Waşokanî ein alter Trinkwasserbrunnen, der im Camp entdeckt wurde, auf Vordermann gebracht. Der Sockel wurde vergrößert und die Wasserzufuhr repariert. Parallel dazu fanden Ausgrabungen für einen neuen Wasserbrunnen statt. Dieser wurde mittlerweile errichtet, insgesamt wurden acht Kilometer lange Leitungen verlegt. Somit kann die Versorgung des gesamten Lagers gewährleistet werden.